Kinderporno-Vorwürfe

Vorwürfe gegen Jurassica Parka: NGO und Freundin ziehen Konsequenzen

Angesichts der schweren Vorwürfe gegen die Berliner Dragqueen Jurassica Parka beendet eine gemeinnützige Organisation jetzt die Zusammenarbeit.

Author - Sharone Treskow
Teilen
Die Staatsanwaltschaft von Berlin ermittelt derzeit gegen die Dragqueen Jurassica Parka wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie.
Die Staatsanwaltschaft von Berlin ermittelt derzeit gegen die Dragqueen Jurassica Parka wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie.VISTAPRESS / Lana Yassi via www.imago-images.de

Immer mehr Menschen distanzieren sich von Jurassica Parka. Gegen die bekannte Berliner Dragqueen wird derzeit wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie ermittelt. Bereits 2023 wurde sie schon einmal wegen der „Verbreitung kinderpornografischer Schriften“ verurteilt. Bezüglich der aktuellen Vorwürfe ist noch keine Anklage erhoben worden, also gilt die Unschuldsvermutung. Trotzdem hat sich ihre einst gute Freundin und Drag-Kollegin Margot Schlönzke bereits von Jurassica Parka abgewandt, der gemeinsame Podcast „Parka und Schlönzke“ wurde vorerst gecancelt. Das BKA-Theater hat die geplanten Shows mit ihr abgesagt. Auch diese gemeinnützige Organisation will nichts mehr mit der Dragqueen zu tun haben.

Berliner NGO HateAid distanziert sich von Jurassica Parka

Die Berliner NGO HateAid aus Berlin reagiert auf die aktuellen Vorwürfe gegen Jurassica Parka (bürgerlich Mario O.) mit diesem Statement: „Mario O. hat in der Vergangenheit in den sozialen Medien auf unsere Organisation aufmerksam gemacht, um Betroffenen digitaler Gewalt eine Anlaufstelle zu nennen, bei der sie Unterstützung finden.“ HateAid sei eine gemeinnützige Organisation, die sich für Menschenrechte im digitalen Raum einsetzt.

Kern ihres Engagements sei es, das Internet zu einem sicheren Raum für alle zu machen. „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist uns dabei ein zentrales Anliegen und unverrückbarer Bestandteil unserer Werte und unseres Engagements als Betroffenenorganisation. Die Vorwürfe gegen Mario O. erschüttern uns deswegen zutiefst“, schreiben die Verantwortlichen.

Die gemeinnützige Organisation HateAid distanziert sich wegen der aktuellen Vorwürfe von Jurassica Parka.
Die gemeinnützige Organisation HateAid distanziert sich wegen der aktuellen Vorwürfe von Jurassica Parka.Annette Riedl

Weiter heißt es in dem Statement: „Aus diesem Grund distanzieren wir uns in aller Deutlichkeit von Menschen und Gruppen, die Kindesmissbrauchsdarstellungen erstellen, besitzen und oder verbreiten. Es ist für uns selbstverständlich, dass jegliche Verbindung von HateAid mit ihnen ausgeschlossen ist.“

Vorwürfe gegen Jurassica Parka sollten sich nicht auf die queere Szene ausbreiten

Abschließend betont HateAid: „Gleichzeitig lehnen wir jegliche Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ab und warnen davor, die Vorwürfe gegen Mario O. zu instrumentalisieren, um Hass und Gewalt gegen queere Menschen zu schüren.“

Nina Queer sorgte sich im KURIER-Interview über die Auswirkungen der Vorwürfe gegen Jurassica Parka uf die queere Szene.
Nina Queer sorgte sich im KURIER-Interview über die Auswirkungen der Vorwürfe gegen Jurassica Parka uf die queere Szene.Eventfoto54 via www.imago-images.de

Auch Dragqueen Nina Queer äußerte in ihrem Statement gegenüber dem KURIER die Sorge, wie sich die Vorwürfe gegen Jurassica Parka auf die queere Szene auswirken wird: „So ein Fall zieht alle Dragqueens, Transpersonen und Homosexuelle in den Dreck. Augenblicklich gibt es aus dem rechten Spektrum sehr viel Meinungsmache und man würde uns ja alle gerne als Päderasten darstellen.“