Heikler Einsatz

Update: 14.000 Menschen bei Pro-Palästina-Demo, 30 Festnahmen

Polizei schaut bei Demo unter dem Motto „United 4 Gaza“ genau hin. Die Teilnehmer rufen anti-israelische Parolen und kritisieren deutsche Waffenlieferungen.

Author - Berliner KURIER
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Zahlreiche Menschen nehmen an der pro-palästinensischen und anti-israelischen Demonstration teil. Im Hintergrund ist das Brandenburger Tor zu sehen.
Zahlreiche Menschen nehmen an der pro-palästinensischen und anti-israelischen Demonstration teil. Im Hintergrund ist das Brandenburger Tor zu sehen.Anadolu Agency/Imago

Hochrisiko-Einsatz für die Berliner Polizei. Tausende Menschen nehmen im Regierungsviertel in Berlin an einer pro-palästinensischen und anti-israelischen Demonstration teil. Dabei forderten die Teilnehmer - laut Polizei rund 14.000 - lautstark Freiheit und Gerechtigkeit für Palästina, viele schwenkten Flaggen, einige zeigten antisemitische Zeichen. Etwa 30 Menschen seien festgenommen worden, teilte die Polizei mit.

Demnach seien unter anderem verfassungswidrige Kennzeichnen gezeigt worden, zudem habe es Verstöße gegen das Vereinsgesetz und tätliche Angriffe gegeben. Zu Beginn der Demonstration seien außerdem Journalisten bei ihrer Arbeit behindert worden - die Polizei habe deshalb mehrfach auf die Versammlungsleitung eingewirkt.

Die Polizei bildet eine Gasse für die Demonstranten, sichert deren Zug durch Berlin ab.
Die Polizei bildet eine Gasse für die Demonstranten, sichert deren Zug durch Berlin ab.Anadolu Agency/Imago

Die Polizei sichert die Demonstration ab

Israel wurde von Rednern als „kaltblütiger Mörder“ dargestellt. Auch die deutsche Politik wurde kritisiert, unter anderem für Waffenlieferungen an Israel. Auf Plakaten war etwa „Israel bombardiert, Deutschland finanziert“ zu lesen. Gezeigt wurden auch die Umrisse des Landgebiets Israels und der Palästinensergebiete, durchgehend bedeckt mit einer Art arabischer Kalligrafie - bei einzelnen auch mit einer Palästinafahne: ein Hinweis darauf, dass Israel das Existenzrecht abgesprochen wird.

Die Demonstration startete unweit des Brandenburger Tors. Nach einem Marsch durch das Regierungsviertel hätte der Aufzug eigentlich am Neptunbrunnen nahe dem Alexanderplatz enden sollen. Doch aufgrund des „Festival of Lights“ sollte sie gegen 21.00 Uhr bereits auf der Karl-Liebknecht-Straße in Höhe der Dircksenstraße enden. (dpa)