Einzelhandel

Warnstreik am Black Friday in Berlin-Brandenburg - und auch danach noch

Die Gewerkschaft gibt sich kämpferisch: In der Weihnachtszeit könnte es eng werden. 

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Die Gewerkschaft ver.di ruft erneut zu einem viertägigen Streik im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg auf. Bei vorherigen Warnstreiks brachten Demonstrierende einen «Inflationsdrachen» mit. (Archivfoto vom 10. November 2023)
Die Gewerkschaft ver.di ruft erneut zu einem viertägigen Streik im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg auf. Bei vorherigen Warnstreiks brachten Demonstrierende einen «Inflationsdrachen» mit. (Archivfoto vom 10. November 2023)Christoph Soeder/dpa

An den beiden Rabatt-Tagen Black Friday und Cyber Monday drohen im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg nicht nur aufgrund des großen Andrangs längere Schlangen und leere Regale: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten zu einem viertägigen Warnstreik ab Freitag aufgerufen.

Beide Rabatt-Tage sind damit von der geplanten Arbeitsniederlegung betroffen. „Aufgerufen werden die Beschäftigten des Einzelhandels und vereinzelte Betriebe des Großhandels“, kündigte Verdi an. 

Auch in der Weihnachtszeit könnte es in den Läden eng werden

Verdi gibt sich kämpferisch. „Wenn die Unternehmen jetzt kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, provozieren sie Streiks in der Weihnachtszeit“, sagte Conny Weißbach, Verdi-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel in Berlin-Brandenburg, laut einer Mitteilung.

Streik-Kundgebung in Berlin-Pankow

Für Freitagvormittag (10.30 Uhr) ist eine Streik-Kundgebung am Arnimplatz in Berlin-Pankow mit anschließender Demo zu den Schönhauser Arkaden geplant. Die Tarifverhandlungen für den Handel stecken seit Monaten fest.

Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. Die Arbeitgeberseite hat die Verhandlungen auf Länderebene unterbrochen. 

Nach einem Spitzengespräch zwischen Verdi und dem Handelsverband Deutschland (HDE) am Donnerstag sollen die festgefahrenen Tarifverhandlungen auf Landesebene bald fortgesetzt werden. Darauf haben sich die Bundesvorstände beider Seiten geeinigt, wie die Gewerkschaft und der HDE am Abend mitteilten. Damit halten die Tarifparteien am bisherigen Verhandlungsformat auf Ebene der Bundesländer fest.

Es wird weiter in den Regionen verhandelt

Die Arbeitgeber hatten die Verhandlungen nach Monaten ohne Fortschritt abgesagt und zum Spitzengespräch mit Verdi auf Bundesebene aufgerufen. Sie forderten ein neues Verhandlungsformat. Nun bleibt die Autonomie bei den Tarifverhandlungen in den Regionen.

Beide Seiten seien sich einig im Ziel eines ersten Abschlusses in einer der Regionen, der dann schnell auf die anderen Tarifgebiete übertragen werden und den Tarifkonflikt bundesweit beenden könne, teilte der HDE am Abend mit. Welches Tarifgebiet diese Rolle übernehmen könne, müssten nun die Landeskommissionen entscheiden. ■