Unser Prachtboulevard Unter den Linden wird umgestaltet! Doch bevor es hier besser aussehen wird, wird erstmal alles schlechter: Die nötigen Bauarbeiten werden viele Berliner einschränken.
Unter den Linden wird bebaut, Chaos vorprogrammiert
Berlin, die ewige Baustelle. Kommenden Sommer lauert das nächste Großprojekt in der Hauptstadt: Der Boulevard Unter den Linden soll grüner, schöner und besser werden –und wird daher umgestaltet! Zunächst geht es der Mittelpromenade an den Kragen. Berliner müssen sich dabei auf massive Einschränkungen einstellen:
„Die Umsetzung der Maßnahme Neugestaltung der Mittelpromenade ist ab Mitte 2026 avisiert, mit ersten Baumpflanzungen im Herbst 2026 und wird voraussichtlich bis Ende 2029 andauern“, wie Verkehrsstaatssekretär Arne Herz kürzlich auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen antwortete.
Was bedeutet das konkret für die Berliner Fußgänger? „Während der prognostizierten Bauzeit wird eine Nutzung der Mittelpromenade der jeweiligen Teilabschnitte nicht möglich sein“, erklärt Michael Herden, Sprecher der Senatsverkehrsverwaltung, gegenüber der Berliner Morgenpost. Heißt übersetzt: Das Ganze wird eine jahrelange Nerverei!

Über 150 neue Bäume für die Prachtstraße – natürlich nur Linden
Die knapp 800 Meter lange Strecke zwischen Wilhelmstraße und Universitätsstraße soll für „mehr Aufenthaltsqualität“ grüner werden. „Aufgrund der geringen Vitalität und zu erwartenden geringen Lebensdauer des Altbaumbestandes ist der Ersatz und die Entwicklung einer neuen, gesunden und klimaangepassten Baumallee aus Silberlinden zentraler Bestandteil der Maßnahme“, so Arne Herz von der Verkehrsverwaltung.
Insgesamt sollen 157 Silberlinden neu gepflanzt werden. Außerdem seien neue Pflanzenbeete geplant. Und was kostet der Spaß? Das Geld für diesen Projektteil stammt laut Verkehrsverwaltung aus dem sogenannten „Sondervermögen Infrastruktur wachsende Stadt“, vorbereitende Arbeiten für die Bäume werden über die vom Senat beschlossene „Strategie Stadtlandschaft“ finanziert. Insgesamt ist hier von knapp 11,6 Millionen Euro die Rede.

Breitere Fußwege! Auch auf der Straße wird gebaut
Doch damit nicht genug! Nachdem die Mittelpromenade aufgehübscht wurde, sind im zweiten Projektteil „sämtliche öffentlichen Verkehrsflächen“ zwischen den Gebäuden und der Mittelpromenade im Bereich Wilhelm- bis Universitätsstraße dran. Unter den Linden soll fußgänger- und radfahrfreundlicher werden.
„Im Fokus steht insbesondere die Verbreiterung der Gehwege“, heißt es in der Senatsverwaltung. Die Flächen für den Rad- und Kfz-Verkehr sollen neu aufgeteilt werden, „unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Interessen.“ Eine Ampel soll unter anderem für Fußgänger an der Glinkastraße gebaut werden. Zusätzlich sei eine neuartige Regenversickerung geplant. Baubeginn sei 2028.
Ganz klar: Auch dieser Projektpart wird zu einer Riesenbaustelle! Wie schlimm es wirklich wird, ist aber noch nicht absehbar – die Vorplanung laufe noch, voraussichtlich bis Anfang 2026. Die Finanzierung sei über die Investitionsplanung des Landes vorgesehen. In einer älteren Schätzung von 2021 wurden die Gesamtkosten mit knapp 26,3 Millionen Euro angegeben.



