Der Mord an der 40-jährigen Carolin G. sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Die Lehrerin für Mathematik einer Schule in Brück war am 10. Mai dieses Jahres in ihrem Auto, einem Hyundai, tot aufgefunden worden. Der Wagen, der Unfallschäden aufgewiesen haben soll, stand auf dem Standstreifen der Autobahn 9 in Richtung Leipzig zwischen den Anschlussstellen Beelitz und Brück.
Die Mutter eines dreijährigen Sohnes war mit mehreren Schüssen aus nächster Nähe getötet worden.
Nun wird der Mordprozess gegen den früheren Lebensgefährten der Frau und einen mutmaßlichen Mittäter eröffnet.
Rund acht Monate nach dem Auffinden einer toten Frau in einem Auto auf dem Standstreifen der Autobahn 9 müssen sich zwei Männer wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Landgericht Potsdam verantworten. Angeklagt seien der 42-jährige ehemalige Lebensgefährte der getöteten Lehrerin und ein gleichaltriger weiterer Mann, teilte das Gericht mit. Der Prozess soll am 15. Januar vor der Schwurgerichtskammer eröffnet werden.
Den Angeklagten werde vorgeworfen, im Mai 2023 auf der Autobahn 9 zwischen Brück und Beelitz die 40 Jahre alte ehemalige Lebensgefährtin eines der Angeklagten „heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen mittels einer Schusswaffe ermordet zu haben“, teilte das Gericht mit. Für den Prozess sind zunächst 26 Verhandlungstage bis Ende Mai angesetzt.
Hintergrund: Ein Sorgerechtsstreit mit dem Lebensgefährten
Die beiden Männer waren gut zwei Monate nach der Tat im schleswig-holsteinischen Glückstadt und auf dem Rasthof Börde Süd in Sachsen-Anhalt gefasst und in Untersuchungshaft genommen worden. In einem Fall gehe es um dringenden Mordverdacht, in dem anderen um den Verdacht der Anstiftung zum Mord, sagte der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Christian-Alexander Neuling, damals. Zur Frage, welchem der Männer welcher Tatvorwurf gemacht werde, wollte sich Neuling nicht äußern.
Zunächst gestalteten sich die Ermittlungen in dem Fall schwierig. Unmittelbar nach der Tat suchte die Polizei mit einem öffentlichen Aufruf nach Zeugen, die am Tattag zwischen Beelitz und Brück einen Unfall „oder ein ungewöhnliches Verkehrsgeschehen beobachtet“ hatten. Gefragt wurde auch nach Personen, die auf dem Standstreifen gesehen worden waren. Im Juli verkündeten Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Mitteilung den Durchbruch bei der Fahndung. Hintergrund für die Tat soll ein Sorgerechtsstreit gewesen sein. ■