Alexander „der Große“ und der chinesische Arzt Li Wenliang, Napoleon und Greta Thunberg hatten nicht direkt miteinander zu tun. Und doch: Sie galten oder gelten in ihrer Zeit, ihren Ländern und Gesellschaften und manchmal darüber hinaus als Held oder Heldin. Was verbindet sie? Dieser Frage geht eine Ausstellung im Hangar 5 des Militärhistorischen Museums in Berlin-Gatow nach.
Die Ausstellung „Prinzip Held* – Von Heroisierungen und Heroismen“ stellt 44 Beispiele aus der europäischen, nordamerikanischen und asiatischen Geschichte und Gegenwart vor, teilt das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Berlin-Gatow mit.
Gezeigt wird, wie Menschen stilisiert werden – vom Feldherren Alexander der Große (356–323 v. Chr.) bis hin zu Klimaaktivistin Greta Thunberg. Die Heroisierung von Menschen und Ereignissen spiele sowohl beim Militär als auch in der Zivilgesellschaft eine Rolle. Heldinnen und Helden zeichnen sich demnach weniger durch bestimmte Biografien aus, sondern vielmehr dadurch, dass sie unter anderem Grenzen sprengen, Maßstäbe versetzen, Kämpfe austragen, nach innen vereinen und nach außen abgrenzen – und für ein bestimmtes Publikum inszeniert werden, heißt es im Text zu der Ausstellung.
Helden werden gemacht und demontiert
Gewollt sei keine „heldische Verehrung, sondern deren Dekonstruktion“, hieß es weiter. So unterschiedlich die jeweiligen Einzelfälle seien, so ähnlich seien die Prozesse aller Heldinnen und Helden, die nicht als solche geboren, sondern dazu gemacht würden. Entlang der Themen Publikum, Medialisierung, Vorbild, Polarisierung, Grenzüberschreitung, Handlungsmacht, Kampf, Einsatz und Maskulinität würden diese Prozesse aufgezeigt.