5000 Spender betroffen

Riesiges Datenleck beim Bündnis Sahra Wagenknecht

Dem Spiegel liegt nach eigenen Angaben eine brisante Liste mit Daten von Spendern und Interessenten des BSW vor. Offenbar hatten Unbefugte Zugriff auf die Informationen. Die Partei reagiert.

Teilen
Sahra Wagenknecht auf dem Gründungsparteitag der Partei BSW – Bündnis Vernunft und Gerechtigkeit. 
Sahra Wagenknecht auf dem Gründungsparteitag der Partei BSW – Bündnis Vernunft und Gerechtigkeit. IMAGO/Chris Emil Janssen

Ein Datenleck beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat Unbefugten den Zugriff auf Informationen zu Tausenden Spendern und Abonnenten eines Newsletters ermöglicht. Eine Parteisprecherin bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht des Spiegel. Betroffen sind demnach bis zu 35.000 Menschen, darunter 5000 Spender mit E-Mail-Adressen und Beträgen sowie 30.000 Newsletter-Abonnenten mit ihren E-Mail-Adressen.

Zahlungen von Spendern an BSW

Es gehe dabei um Kontaktpersonen des im Oktober gegründeten Vereins Bündnis Sahra Wagenknecht, erklärte die BSW-Sprecherin. Die Spenderdaten der im Januar gebildeten Partei BSW seien nach jetzigem Kenntnisstand nicht betroffen. Die Staatsanwaltschaft und die zuständige Datenschutzschutzbehörde seien sofort informiert worden. Zudem habe der Verein seine Dienstleister kontaktiert und Sicherheitsmaßnahmen überprüfen lassen.

Der Spiegel bezog sich auf eine Liste, die dem Blatt selbst vorliegt. Darin seien Zahlungen von Spendern an das BSW erfasst, die bis 13. Januar 2024 über ein Formular auf der Webseite des BSW eingetragen worden seien. Enthalten seien Namen, E-Mail-Adressen und die Angabe, ob die Spende mehr oder weniger als 500 Euro betragen habe. Bei Zuwendungen unter dieser Grenze seien zudem meist genaue Beträge vermerkt.

Die Parteisprecherin stellte klar, dass auf der Datei, die dem Spiegel vorliege, keine weiteren persönlichen Daten vermerkt seien, also auch keine Kontoverbindungen.

In Sachsen war Ende Februar der bundesweit erste BSW-Landesverband gegründet worden. Thüringen soll Ende dieser Woche folgen. In beiden Bundesländern will die neue Partei bereits bei den Kommunalwahlen im Frühsommer um Ämter antreten. Erstmals findet sich das BSW am 9. Juni bei der Europawahl auf dem Stimmzettel. „Es ist gerade sehr viel in Richtung Parteiaufbau auch im Gange und selbstverständlich bereiten wir den Europawahlkampf vor“, sagte Wagenknecht. Die 54-Jährige war im Oktober aus der Partei Die Linke ausgetreten und hatte im Januar das BSW gegründet. ■