Wedding und Kreuzberg

Trotz Verbotszonen: Berliner Polizei beschlagnahmt Dutzende Waffen und Messer

In der Hauptstadt gibt es seit zwei Monaten dauerhafte Messerverbotszonen. Dennoch stößt die Berliner Polizei dort immer wieder auf illegale Waffen.

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Bei einem Messerangriff an der U-Bahn-Station ist vor einigen Wochen ein Mensch verletzt worden – in einer der neuen Berliner Messerverbotszonen.
Bei einem Messerangriff an der U-Bahn-Station ist vor einigen Wochen ein Mensch verletzt worden – in einer der neuen Berliner Messerverbotszonen.Paul Zinken/dpa

Als im August 2024 ein Syrer in Solingen bei einem Messeranschlag drei Menschen ermordete, als sie ein Stadtfest besuchten, wollte die Politik Handlungsfähigkeit beweisen. Neue gesetzliche Regelungen zur Ausweitung von Waffen-, insbesondere von Messerverboten wurden geschaffen. Die Behörden konnten nun entsprechende Verbote für bestimmte Orte anordnen.

In Berlin gibt es seit dem 15. Februar drei entsprechende Zonen an kriminalitätsbelasteten Orten: am Leopoldplatz in Wedding, im Görlitzer Park und am Kottbusser Tor in Kreuzberg.

Jetzt hat die Berliner Polizei eine vorläufige Bilanz gezogen. In den neu eingerichteten dauerhaften Waffen- und Messerverbotszonen der Hauptstadt wurden bislang 95 Messer und andere Waffen beschlagnahmt. Dies sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst epd.

Am Leopoldplatz wurden die meisten verbotenen Messer gefunden

Die meisten Verstöße wurden den Angaben zufolge mit 49 Waffen und Messern am Leopoldplatz registriert, im Görlitzer Park und am Kottbusser Tor waren es jeweils 23. Beim Auffinden von Waffen und Messern an diesen Orten werden grundsätzlich Ordnungswidrigkeiten angezeigt und die Gegenstände eingezogen.

Die Kontrollen würden bei Schwerpunkteinsätzen der zuständigen Polizeiabschnitte vorgenommen, hieß es. In den Bereichen Görlitzer Park und Kottbusser Tor unterstütze zudem eine Brennpunkt- und Präsenzeinheit.

Wie eine Sprecherin der Innenverwaltung mitteilte, erwägt Senatorin Iris Spranger (SPD), weitere Verbotszonen in der Stadt festzulegen. Die Bundespolizei hatte im März bereits das Mitführen von Messern und Waffen an diversen Berliner Bahnhöfen verboten. Vergleichbares könnte sich Spranger auch für Berlins öffentlichen Nahverkehr vorstellen, heißt es.