Auf fünf Flughäfen

Lufthansa-Streik: Am Mittwoch fallen die meisten Flüge aus

Der ganztägige Warnstreik betrifft die Lufthansa-Standorte Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf.

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Bei der Lufthansa geht am Mittwoch an vielen deutschen Flughäfen nichts.
Bei der Lufthansa geht am Mittwoch an vielen deutschen Flughäfen nichts.Michael Probst/AP Photo

Es ist gerade keine gute Zeit zum Reisen. Ein Streik jagt in Deutschland den nächsten. Nach Deutscher Bahn, dem Sicherheitspersonal an Flughäfen, der Fluggesellschaft Discover und Nahverkehrsbetrieben wie der Berliner BVG ist diesmal Lufthansa dran. Am Mittwoch geht auf vielen deutschen Flughäfen wenig.

Flugreisende müssen sich am Mittwoch auf Ausfälle und Verzögerungen bei der Lufthansa einstellen. Denn Verdi ruft das Bodenpersonal an mehreren Flughäfen zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Das sagte ein Verdi-Sprecher am frühen Montagmorgen. Betroffen sind von Mittwoch um 4.00 Uhr bis Donnerstag um 7.10 Uhr die Lufthansa-Standorte Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf.

Alle Bodenbeschäftigten der Lufthansa sind am Mittwoch zum Streik aufgerufen

„Da alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen werden, wird es voraussichtlich zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen“, schrieb Verdi am Montagmorgen in einer Mitteilung.

Laut Verdi hat die Lufthansa in den Verhandlungen bisher ein „völlig unzureichendes Angebot“ vorgelegt. Dieses Angebot sei „breit in den Betrieben diskutiert und dabei als unzureichend und spalterisch kritisiert“ worden, erklärte die Gewerkschaft. Konkret bemängelt worden sei unter anderem, dass das Angebot im ersten Jahr eine durchschnittliche Erhöhung von weniger als zwei Prozent vorsehe. Darüber hinaus sollten Beschäftigte außerhalb der Lufthansa Technik eine geringere Inflationsausgleichsprämie erhalten.

„Schon heute haben die Beschäftigten bei der Lufthansa rund zehn Prozent weniger in der Tasche als noch vor drei Jahren. Trotz Rekordgewinnen soll sich diese Situation mit dem Angebot der Arbeitgeber weiter verschlimmern. Darauf und auch auf den Spaltungsversuch geben die Beschäftigten jetzt eine klare Antwort“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Mit dem ganztägigen Warnstreik will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, in der nächsten Verhandlungsrunde am 12. Februar ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen.

Die Piloten der Lufthansa-Tochter Discover streiken bis Montagabend

Im Kampf um einen Tarifvertrag wollen Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines auch am Montag weiterstreiken. Passagiere müssen sich noch bis einschließlich Montagabend auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Wie bereits am Sonntag sollen auch am Montag etliche Verbindungen ausfallen, wie aus der online einsehbaren Abflugtafel des Frankfurter Flughafens hervorgeht. Dazu gehören etwa Flüge auf die Kanaren oder in die USA. Die von München aus geplanten Discover-Flüge sollten von der Lufthansa durchgeführt werden.

Wie Discover Airlines mitteilte, sollten von Frankfurt aus während des zweitägigen Ausstandes voraussichtlich 90 Prozent der geplanten Kurz- und Mittelstreckenflüge stattfinden. Auf der Langstrecke sollten rund 30 Prozent der Verbindungen bedient werden. Insgesamt seien im Zeitfenster des Streiks von Frankfurt aus 27 Abflüge geplant. Passagiere sollten möglichst regelmäßig ihren Flugstatus überprüfen.

Discover: Lufthansa will bis 7. Februar neues Angebot vorlegen

Es ist bereits der dritte Ausstand nach einem fünfstündigen Warnstreik kurz vor Weihnachten und einem regulären Streik über einen ganzen Tag Ende Januar, nachdem die Piloten in einer entsprechenden Urabstimmung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für Streiks gestimmt hatten.

Die Gewerkschaft hat die Piloten diesmal dazu aufgerufen, für 48 Stunden ihre Arbeit niederzulegen. VC streitet für einen Erst-Tarifvertrag bei der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Fluggesellschaft, die 24 Flugzeuge betreibt. Die Gewerkschaft sieht die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber vorerst als gescheitert an.

Dieser kritisierte den neuen Streikaufruf. Man habe der Gewerkschaft angekündigt, bis zum 7. Februar ein verbessertes Angebot vorzulegen, sagte eine Sprecherin der Lufthansa-Tochter. „Die Tatsache, dass die VC nun, ohne das von ihnen geforderte neue Angebot des Arbeitgebers abzuwarten, zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen zum Streik aufruft, macht deutlich, dass es hier nicht um gute Lösungen für die Mitarbeitenden geht, sondern andere Interessen verfolgt werden.“ Die Gewerkschaft wollte sich zu diesem Vorwurf auf Anfrage nicht äußern.