Im Bauwagen?

LKA: Gesuchtes RAF-Mitglied Garweg betrieb wohl Fälscherwerkstatt

Laut LKA wurden in einem Berliner Versteck Geräte und Werkzeuge zur Dokumentenfälschung gefunden

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Dieses Foto zeigt nach Angaben des LKA Niedersachsen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das mutmaßliche RAF-Mitglied Burkhard Garweg.  Gefahndet wird weiterhin öffentlich nach den beiden noch flüchtigen mutmaßlichen Räubern Garweg und Ernst-Volker Staub.  
Dieses Foto zeigt nach Angaben des LKA Niedersachsen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das mutmaßliche RAF-Mitglied Burkhard Garweg. Gefahndet wird weiterhin öffentlich nach den beiden noch flüchtigen mutmaßlichen Räubern Garweg und Ernst-Volker Staub. Landeskriminalamt Niedersachsen

Das gesuchte mutmaßliche RAF-Mitglied Burkhard Garweg (55)  hat offenbar eine Fälscherwerkstatt betrieben. In einem als Versteck Garwegs geltenden Bauwagen in Berlin seien Utensilien und Geräte entdeckt worden, mit denen Dokumente gefälscht werden können, sagte der Chef des die Ermittlungen leitenden niedersächsischen Landeskriminalamtes (LKA), Friedo de Vries, der Wochenzeitung Zeit. Die Geräte und Werkzeuge seien beschlagnahmt worden und würden aktuell ausgewertet.

Mit gefälschtem Pass aus eigener Werkstatt untwerwegs

Der LKA-Chef sagte zudem, dass Garweg auch jetzt vermutlich mit einer Tarnidentität und einem falschen Pass aus eigener Herstellung unterwegs sei.

Die mutmaßliche frühere RAF-Terroristin Daniela Klette (65) war Ende Februar in Berlin festgenommen worden, wo sie unter falschem Namen lebte. Weiter gesucht wird nach ihren mutmaßlichen Komplizen Garweg und Ernst-Volker Staub (69), die ebenfalls zur früheren Kommandoebene der RAF gehört und mit Klette gemeinsam Raubüberfälle begangen haben sollen.

Garweg lebte auf Bauwagenplatz

Garweg lebte nach Ermittlerangaben ebenfalls in Berlin - offenbar auf einem von Mitgliedern der alternativen Szene genutzten Bauwagenplatz. Als dieser von der Polizei gestürmt wurde, war Garweg aber nicht vor Ort.

Die frühere RAF-Terroristin Klette war am 26. Februar war in ihrer Wohnung in der Kreuzberger Sebastianstraße festgenommen worden. Zusammen mit Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub war sie vor über 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete. 1998 erklärte die RAF sich für aufgelöst.

Gegen Klette, Staub und Garweg bestehen Haftbefehle wegen des Verdachts der Beteiligung an Terroranschlägen. Sie wurden beziehungsweise werden außerdem wegen mehrerer Raubüberfälle gesucht. Zwischen 1999 und 2016 sollen sie Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben. Ihnen wird auch versuchter Mord vorgeworfen, weil dabei geschossen wurde. ■