An der Grund- und Oberschule Burg hatten Laura Nickel und Max Teske sich wegen rechtsextremistischer Vorfälle an ihre Schulleitung gewendet. Doch als diese nicht tätig wurde, gingen die Lehrer mit einem Brandbrief an die Medien: In dem Schreiben machten sie unter anderem Hakenkreuz-Schmierereien und Hitler-Grüße von Schülern öffentlich.
Auch wenn die beiden von außen für ihre Aktion gefeiert wurden, in Burg (Spree-Neiße) wurden sie angefeindet und geächtet – so schlimm, dass sie die Schule verlassen mussten. Inzwischen unterrichten Nickel und Teske an anderen Orten. Für ihren Mut und ihren Einsatz werden die Lehrer jetzt offiziell geehrt.
Preis für Zivilcourage nach ihrem Brandbrief
Laura Nickel und Max Teske werden am Donnerstag mit dem „Preis für Zivilcourage - Gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus“ in Berlin ausgezeichnet. Der Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas verleiht den mit 4000 Euro dotierten Preis, erklärten die Veranstalter vorab. Die beiden werden „für ihr mutiges Engagement gegen Rechtsextremismus und für die Gründung des Bündnisses ‚Schule für mehr Demokratie‘“ geehrt.
Die Verleihung wird im Rahmen eines Spenden-Dinners im Hotel Adlon zugunsten des Projekts „Raum der Namen“ abgehalten, das Biografien von Opfern des Holocausts dokumentiert. Bei der Verleihung am späten Nachmittag werden unter anderem Vize-Bundestagspräsidentin Petra Pau, Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der Vorsitzende der Berliner Jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe und Journalistin Anne Will erwartet.
Lehrer fühlen sich durch Preis bestätigt
Die beiden Lehrer sind nach wie vor überzeugt, dass der Brandbrief die „richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt“ war. „Wir haben mit diesem Brief den Finger tief in die Wunde gelegt“, betont Max Teske gegenüber rbb. „Der Preis zeigt mir, dass wir alles richtig gemacht haben und uns für nichts entschuldigen müssen.“
Trotz der Hetze gegen sie ist auch Laura Nickel sicher, das Richtige getan zu haben – und freut sich über die Anerkennung: „Von Bereuen kann nicht die Rede sein“, betont sie. „Die Nachricht, dass wir diesen Preis bekommen, war eine riesige Motivation, weiterzumachen. Ich fühle mich in meinen Bemühungen bestätigt und gewürdigt.“ ■