4 Tage Streik ab Freitag

Leere Regale drohen! Einzelhandel streikt in Berlin-Region

Die Tarifverhandlungen gehen nicht voran. Die Konsequenz: Verdi hat zum Streik im Einzelhandel aufgerufen. Hier könnte es am Wochenende eng werden.

Author - Sharone Treskow
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Verdi hat wieder zum Streik im Einzelhandel aufgerufen.
Verdi hat wieder zum Streik im Einzelhandel aufgerufen.Matthias Balk/dpa

Man will einkaufen gehen, aber die Regale sind leer – diese frustrierende Erfahrung könnte jetzt einigen Berlinern und Brandenburgern drohen: Der Einzelhandel streikt ab sofort!

Vier Tage Streik ab Freitag

Die Gewerkschaft Verdi hat erneut zu bundesweiten Streiks im Einzelhandel aufgerufen. In der Region Berlin und Brandenburg sollen Arbeitnehmer ab Freitag für vier Tage die Arbeit niederlegen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. „Freitag ist kein Arbeitstag - Freitag ist ein Streiktag“, erklärt Verdi. Zehntausende Beschäftigte würden auf die Straße gehen. Wieso sie konkret streiken? So reagiert die Gewerkschaft auf die Ankündigung der Arbeitgeber im Einzelhandel, dass man nicht mehr auf Landesebene mit Verdi über einen Tarifabschluss verhandeln wolle, sondern „nur noch“ in einem Spitzengespräch. Bei dem Streit geht es seit rund sechs Monaten um Gehaltserhöhungen.

 Der Handelsverband HDE begründete das Absagen der Verhandlungen damit, dass die Gewerkschaft angeblich in keinem der 13 Tarifgebiete des Einzelhandels bisher „ernsthaft verhandelt“ und auch „keine Lösungsvorschläge“ vorgebracht habe. In einem Spitzengespräch solle man sich nun auf „ein neues effektives Verhandlungsformat“ einigen. Dazu kann Conny Weißbach, Verdi-Fachbereichsleiterin Handel für Berlin und Brandenburg, nur sagen: „Die Arbeitgeber wissen genau, dass in einem Spitzengespräch kein Tarifabschluss erfolgen kann. Spitzengespräche zu fordern statt zu verhandeln, ist ein durchschaubarer Versuch, den Tarifabschluss weiter zu verzögern.“

Zu der festgefahrenen Situation äußert Verdi-Vorstandsmitglied Silke Zimmer: „Wer Verhandlungen absagt, provoziert Streiks im Weihnachtsgeschäft.“ Das klingt ja wie eine Drohung! Hoffentlich müssen die Berliner und Brandenburger am Ende nicht wirklich in der Weihnachtszeit auf wichtige Lebensmittel- und Geschenkeinkäufe im Laden verzichten. ■