Die zwei Männer sitzen nach Anordnung eines Haftrichters jetzt in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Hannover und das Landeskriminalamt Niedersachsen am Freitag mitteilten. Die Beamten durchsuchten die Wohnungen der beiden Männer und stellten dabei Beweismaterial sicher. In der Nacht zum Freitag gelang es Experten des Landeskriminalamts, den gesicherten Zugang zu dem Portal zu entschlüsseln und die Website vom Netz zu nehmen. Nutzer sehen den Angaben zufolge nun noch einen Hinweis, dass die Webseite beschlagnahmt wurde.
Die beiden Männer wurden am Donnerstagmorgen von Beamten des Landeskriminalamts und einem Vertreter der Staatsanwaltschaft festgenommen. Erste Hinweise auf die Website hatten die Behörden den Angaben zufolge im Herbst 2023 erhalten und die Ermittlungen eingeleitet. Sie stellten kinder- und jugendpornografische Inhalte sowie „pädophile Interessenbekundungen“ von Nutzern auf der Plattform fest. Über ein Abo-System und Online-Werbung wurde sogar Geld mit der Website verdient.
Opfer von Kinderpornos leiden oft ein Leben lang
Die Verhaftung der mutmaßlichen Betreiber sei erst der Beginn der Strafverfolgung in dieser Sache, sagte Oberstaatsanwalt Marcus Röske, Vize der Staatsanwaltschaft Hannover. „Im Zuge der weiteren Ermittlungen wird es auch darum gehen, diejenigen zu identifizieren und zur Verantwortung zu ziehen, die sich als Abnehmer gegen Geld Kinderpornografie beschafft haben. Denn eines ist klar: Die Nachfrage fördert das Angebot und damit im Ergebnis den realen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen.“ Der Ermittlungserfolg sei eine gute Nachricht, sagte LKA-Präsident Friedo de Vries. „Sexualisierte Gewalt an Minderjährigen ist eine schreckliche Straftat. Betroffene leiden oft ihr Leben lang.“■