Woche des Krawalls

Knallt es bei Tesla? Proteste, Provokationen und ganz viel Polizei

Die Protest-Woche gegen die Tesla-Autofabrik und deren Erweiterungspläne in Grünheide hat begonnen. Das Werk schickt seine Arbeiter nach Hause.

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Die Proteste gegen Tesla radikalisieren sich diese Woche.
Die Proteste gegen Tesla radikalisieren sich diese Woche.Blaulicht News/imago

Eine Protest-Woche gegen die Tesla-Autofabrik und deren Erweiterungspläne in Grünheide soll am heutigen Mittwoch beginnen. Als Reaktion darauf entsendet der Elektroautobauer einen Teil seiner Mitarbeiter am Freitag ins Homeoffice, die Produktion ruht sowieso, heißt es. Arbeiten muss allerdings die Polizei, die soll das Gelände sichern.

Es wird erwartet, dass hunderte Aktivisten ab Mittwoch für mehrere Tage gegen die Erweiterung von Tesla in Grünheide protestieren. Ein Sprecher der Polizei äußerte sich dazu und erklärte, dass sie mit einem größeren Einsatz rechnen und Verkehrseinschränkungen zu erwarten sind. Es wird derzeit nicht erwartet, dass es zu Ausschreitungen mit den Protestierenden kommt. Die Polizei bereitet sich auf einen friedlichen Verlauf vor.

Gemäß einem Bericht des „Handelsblatts“ plant Tesla, aufgrund der angekündigten Proteste alle Mitarbeiter am Freitag ins Homeoffice zu schicken. Darüber berichtet auch rbb24. Zusätzlich wird laut dem Bericht für Mitarbeiter in der Fahrzeugfertigung der Freitag als Brückentag betrachtet. Diese Informationen stammen aus einer E-Mail an die Belegschaft, die dem Blatt vorliegt.

Proteste gegen Tesla auch in Potsdam

Die Produktion soll mit der Spätschicht am Mittwoch enden und erst wieder mit der Nachtschicht am Sonntag beginnen, da der Donnerstag ein Feiertag ist. Eine Sprecherin von Tesla äußerte jedoch auf Anfrage des rbb, dass der Freitag bereits vor dem Aufruf zur Protestkundgebung als Brückentag geplant war und die Belegschaft darüber im Januar informiert wurde. Sie betonte, dass es sich um genau einen Tag handelt, an dem Tesla geplant nicht produziert. Die Sprecherin bestätigte gleichzeitig, dass die anderen Mitarbeiter aufgrund der Proteste am Freitag im Homeoffice arbeiten werden.

Ein Sprecher der Bündnisinitiative „Tesla den Hahn abdrehen“ erklärte, dass man eine Vielzahl von Teilnehmern beim Protest gegen die Erweiterung der Fabrik des Elektroautobauers Tesla erwarte. In Zusammenarbeit mit „Disrupt“, einem Zusammenschluss verschiedener antikapitalistischer Klimaschutzbewegungen, seien mehrere Aktionstage zum Thema Wasser geplant, die alle die Kritik an Tesla vereinen.

Tesla-Werk von Polizei gesichert

Laut einer Sprecherin der Brandenburger Polizei, die dem rbb vorlag, wurden seit Montag erste Aufbauarbeiten vor Ort seitens der Veranstalter angekündigt. Die Polizei sei darauf vorbereitet und habe entsprechende Kräfte im Einsatz. Die Bundespolizei bestätigte dem rbb, dass sie unter anderem mit einer Reiterstaffel das Gelände im Bereich des Bahnhofs Fangschleuse (Oder-Spree) überwacht. Es wurden jedoch am Dienstag keine nennenswerten Vorkommnisse gemeldet.

Zum Protest gehören verschiedene Aktivitäten, darunter eine Demonstration am Mittwoch in Potsdam und mehrere Aktionen, über die die Aktivisten teilweise Stillschweigen vereinbart haben. Eine Kundgebung vor dem Tesla-Werk ist für Freitag geplant, während am Samstag eine Demo am Werksgelände einen der Hauptprogrammpunkte der Aktionstage darstellen wird. Workshops und Vorträge zu verschiedenen Themen wie Klimaschutz und Mobilität sind durchgehend geplant. Die Aktionstage werden von verschiedenen Initiativen unterstützt. ■