Widerliche Geste

Jubel bei Pro-Palästina-Demo in Berlin über Raketenangriff auf Israel

Infos zum Angriff des Mullah-Regimes lösten Freudenschreie bei einer Palästinenser-Demo im Wedding aus. Dabei ist der einzige Tote ein Mann aus Gaza.

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Teilnehmer einer propalästinensischen Demonstration stehen auf dem Leopoldplatz in Wedding. Nach dem Bekanntwerden des iranischen Raketenangriffs auf Israel war dort Jubel ausgebrochen.
Teilnehmer einer propalästinensischen Demonstration stehen auf dem Leopoldplatz in Wedding. Nach dem Bekanntwerden des iranischen Raketenangriffs auf Israel war dort Jubel ausgebrochen.dpa

Was für ein ekliges Zeichen der Schadenfreude! Als die Nachricht über den Raketenangriff auf Israel bei einer propalästinensischen Demo im Wedding bekannt wurden, brach dort Jubel aus. „Raketen auf Israel abgeschossen“, rief ein Mann, woraufhin zahlreiche Demonstrierende trommelten, jubelten und zum Teil klatschten, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa berichtete.

Es waren auch die Rufe „Widerstand“ und „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) zu hören. Mehrere Teilnehmer der Kundgebung schwenkten Palästinensertücher sowie die palästinensische und die libanesische Flagge, wie auf dem Video eines dpa-Reporters zu sehen ist.

Propalästinensische Demo bejubelt Raketenangriff auf Israel

Ein Sprecher der Berliner Polizei teilte mit, er könne Berichte über Jubel „weder bestätigen noch dementieren“. Für den Abend waren in Berlin zwei propalästinensische Demonstrationen geplant, eine am Leopoldplatz in Wedding und eine am Kottbusser Tor in Kreuzberg. Eine Bilanz der Demonstrationen teilte die Polizei zunächst nicht mit.

Irans Revolutionsgarden hatten nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es. Im Zentrum und anderen Orten Israels schlugen laut Armee einige Geschosse ein.

Mit dem Jubel zeigen die Demonstranten jedoch auch ihre Gleichgültigkeit gegenüber palästinensischen Zivilisten. Das einzige Todesopfer des Raketenangriffs des Mullah-Regimes ist laut Berichten palästinensischer Rettungskräfte ein 37-jähriger Mann aus Jericho im Westjordanland. Der Mann soll von herabfallenden Raketentrümmern getötet worden sein. Er soll zudem ursprünglich aus dem Gazastreifen stammen. Dort hatte Israel nach dem Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres, bei dem mehr als 1300 Israelis von Hamas-Terroristen getötet worden waren, eine Militäroperation begonnen.