Eine Sache, über die die meisten sich wohl einig sind, ist, dass es beim Internetempfang in Deutschland definitiv Luft nach oben gibt. Und man rechnet ja meistens schon damit. Wenn ich meine Großeltern auf dem Land besuche und wir in den Feldern spazieren gehen, erwarte ich nicht, dass ich da mit meinem Handy schnellen Zugang zu Instagram habe.
Auch wenn es gute Gründe gibt, dass es sich bessern sollte, kann ich das als Städter tatsächlich wertschätzen. Irgendwo fühlt sich das in dem Moment entschleunigend an: Ich bin aus der Stadt raus, kann mich endlich entspannen, und der schlechte Zugang zum Internet zwingt mich dazu, mich mit der Welt um mich herum zu beschäftigen.
Aber wissen Sie, wo ich so gar keine erzwungene Entschleunigung wertschätzen kann? Wenn ich mit einer Freundin am Kottbusser Tor verabredet bin, die sich aber ordentlich Zeit lässt damit, mir Bescheid zu sagen, an welchem Ausgang wir uns treffen. Wenn es außerdem Feierabendzeit ist und die Hälfte der Fahrgäste der U8 an der gleichen Haltestelle rausdrängt und ich mich deswegen schnell entscheiden muss, in welche Richtung ich laufe, um nicht Dutzende Menschen, die einfach schnell nach Hause wollen, gegen mich aufzuhetzen.
Kurz gesagt: Das Stadtleben ist hektisch, und den guten Internetzugang brauchen wir nicht nur, um die Zeit zu verdaddeln. Manchmal ist es einfach wichtig, dass Nachrichten schnell durchgestellt werden oder dass man einen schnellen Zugang zur BVG- oder zur Karten-App hat. Oder, oder, oder …