Immer öfter stehen S-Bahn-Züge still, weil Leute meinen, die Gleise seien ein Trampelpfad. Die Deutsche Bahn schlägt Alarm: Im ersten Halbjahr 2025 gab es 2412 Fälle von „Fremdeinwirkung“ – 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
„Dazu zählen auch Personen und Kinder am oder im Gleis“, sagt ein Bahnsprecher. Die Folgen: 1600 Zugausfälle (plus 48 Prozent) und 8616 verspätete S-Bahnen (plus 30 Prozent).
Warum steigen die Zahlen so stark? S-Bahner berichten: Manche Fahrgäste sparen sich Umwege, Jugendliche verschwinden nachts ins Gebüsch, weil keine Toilette da ist. Wohnungslose suchen am Gleis Unterschlupf. Doch egal aus welchem Grund – die Gefahr ist riesig.
Bahn-Idee: Bundespolizisten sollen im Führerstand mitfahren
Die Bahn versucht gegenzusteuern - auch wenn bei Staatsbesuchen (die ebenfalls als Fremdeinwirkungen in dieser Statistik gezählt werden) der S-Bahnverkehr betroffen ist. „Wir führen intensive Gespräche mit der Bundespolizei darüber, wie wir die betrieblichen Auswirkungen solcher Einsätze reduzieren können“, so der Sprecher. Eine Idee: Bundespolizisten fahren im Führerstand mit, statt die Strecke komplett zu sperren.
Auch technische Tricks sind im Gespräch: In München schrecken Noppenmatten sogenannte „Gleislatscher“ ab. In Berlin war das für den Nord-Süd-Tunnel am Nordbahnhof sowie für die Warschauer Straße im Gespräch – umgesetzt wurde es bisher nicht.