Was ist bloß in dieser Lichtenberger Wohnung passiert? In der Nacht zu Dienstag kam es hier zu einem Horrorszenario, das noch in den Morgenstunden erhebliche Rätsel aufgibt. Fakt ist nur: Es gibt zwei Schwerverletzte – einer davon nach einem Zwölf-Meter-Sturz vom Balkon.
Viel ist nicht klar, ein paar Details sind aber bekannt: Gegen 23.50 Uhr kam es in einer Wohnung in der Harnackstraße in Lichtenberg offenbar zu einer Auseinandersetzung mit Messern.
Rettungskräfte werden alarmiert. Im vierten Obergeschoss finden sie einen Schwerverletzten, der von einem Notarzt und Notfallsanitäter erstversorgt und in ein Unfallkrankenhaus in den Schockraum kommt.
SEK nach Lichtenberg alarmiert
Doch irgendetwas stimmt hier nicht. Beamte der 13. Einsatzhundertschaft stürmen in das Hochhaus, sichern mit gezogenen Waffen die Etage. Die Vermutung: Mehrere Täter und/oder Verletzte sind noch in der Wohnung. Das Spezialeinsatzkommando wird nachalarmieren.
Dann plötzlich die Wendung: Während der Absicherung wird klar, dass es eine weitere schwer verletzte Person gibt. Sie soll aus der vierten Etage gesprungen oder gefallen sein. Die Beamten laufen hinter das Haus, finden dort einen Mann in Lebensgefahr. Mindestens zwölf Meter hoch ist der Balkon, von dem er gestürzt war.

Die geschulten Beamten, darunter Sanitäter der Einsatzhundertschaft, beginnen sofort mit der Erstversorgung des Mannes, alarmieren Rettungswagen und Notarzt der Berliner Feuerwehr nach. Und noch immer ist völlig unklar, was hier passiert ist oder gar immer noch passiert.
Die Rettungsmaßnahmen müssen von weiteren Beamten mit Pistolen im Anschlag abgesichert werden. Ist das Opfer der Täter? Sind die Täter noch im Haus? Können sie das Opfer – wenn es denn das Opfer ist – weiter angreifen?
Sturz vom Balkon in Lichtenberg: Lebensgefahr!
Die Einheit des SEK trifft ein, rüstet sich komplett aus und stürmt die Wohnung mit Blendgranaten, während vor Ort noch die Versorgung des Schwerverletzten läuft. Die Elite-Beamten finden jedoch weder Täter noch weitere Verletzte vor.
Der lebensbedrohlich Verletzte erklärt den Polizisten noch vor Ort auf Englisch, dass er vom Balkon geschubst wurde. Ob dies eine Schutzbehauptung ist oder der Wahrheit entspricht, müssen die Beamten eines Fachkommissariats der Berliner Polizei nun ermitteln.
Die Ermittler stehen derzeit noch vor einem absoluten Rätsel, was überhaupt in der Wohnung stattgefunden hat. Fest steht: Es gibt zwei Schwerverletzte, einen davon mit lebensbedrohlichen Verletzungen nach einem Sturz aus mindestens zwölf Metern Höhe! Auch diese Person soll deutliche Stichverletzungen aufgewiesen haben. ■