Demonstration
Gegner der Corona-Maßnahmen treffen sich zum „Schweigemarsch“
Die Teilnehmer lehnen Impfungen und Einschränkungen seitens der Regierung ab. Gegendemonstranten sehen in dem Protest am Sonntag eine „Opferinszenierung“.

Etwa 300 Gegner der Corona-Politik von Bund und Ländern haben sich Sonntag in Prenzlauer Berg zu einem sogenannten „Schweigemarsch“ getroffen. Die Teilnehmer sind gegen 12.30 Uhr am S-Bahnhof Bornholmer Straße losgelaufen. Sie halten sich, so die Polizei, weitgehend an die Maskenpflicht. Vereinzelt seien Strafanzeigen geschrieben worden. Bei vorgezeigten Attesten, die von der Maskenpflicht befreien sollen, habe es den Verdacht gegeben, dass diese nicht echt seien, so die Polizei.
Bei den Behörden wurden vier Gegen-Demos angemeldet, zu denen auch zahlreiche Menschen gekommen sind. Sie machen sich entlang der Route lautstark bemerkbar und lärmen zum Beispiel mit Kochtöpfen. Gelegentlich ertönen „Nazis raus“-Rufe. Auf Balkonen sind Transparente zu sehen unter anderem mit der Aufschrift: „Klar denken statt quer denken. Kein Platz für Corona-Leugner und Nazis.“ Es gibt Sitzblockaden. Rund 600 Polizisten sind im Einsatz. Sie lösen die Blockaden, wo sie sich bilden, rasch wieder auf.
Die Demonstranten des „Schweigemarsches“ wollen über die Schönhauser Allee bis zur Kreuzung Danziger Straße und dann weiter über die Danziger bis zur Greifswalder Straße laufen. Von dort führt die Route bis zum Alexanderplatz. Ursprünglich waren zur Demonstration 5000 Teilnehmer angemeldet.
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Ähnliche Aufrufe gibt es für mehrere andere deutsche Städte und Gemeinden, darunter auch Eberswalde und Cottbus. Die Initiatoren wollen nach eigener Aussage eine friedliche Demonstration.
Zu den Forderungen zählen mehr Selbstbestimmung im Kampf gegen die Pandemie, weniger Einschränkungen durch Regierungsverordnungen und ein Verzicht auf Impfungen. Die Initiatoren sprechen von „permanenten Angstkampagnen“ und äußern Zweifel daran, dass die Wissenschaft beim Thema Corona regierungsunabhängig arbeitet.
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Initiatoren einer Gegendemonstration aus dem linken Spektrum sehen darin eine „Opferinszenierung“, an der sich bekannte Neonazis beteiligten. Sie wollen den „Schweigemarsch“ lautstark stören.
Am Mittwoch hatten am Brandenburger Tor mehrere Tausend Menschen gegen die Corona-Politik protestiert. Es gab 365 vorläufige Festnahmen, 77 Polizisten wurden verletzt. Über die Zahl verletzter Demonstranten wurde von offizieller Seite zunächst nichts gesagt. Zudem kam erstmals seit Jahren zum Einsatz von Wasserwerfern.