Gewaltausbruch bei der Liebknecht-Luxemburg-Demo in Berlin! Bei dem Demonstrationsaufzug in Gedenken an die Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin sind laut Polizeiangaben 21 Polizisten verletzt worden. Zuvor hatte es Ausschreitungen wegen der Festnahme eines Redners gegeben.
Vier von ihnen seien ersten Erkenntnissen zufolge in ein Krankenhaus gekommen, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. 16 Demonstranten wurden demnach festgenommen.

Redner bei Liebknecht-Luxemburg-Demo rief strafbare Parolen – Festnahme!
Zu den Rangeleien mit der Polizei kam es nachdem ein Redner bei der Demo in Höhe der Frankfurter Allee „strafbare Parolen“ auf einem Lautsprecherwagen skandiert hatte, wie die Polizei bei X, ehemals Twitter, schrieb.
„Ein Einwirken auf den Redner über den Versammlungsleiter war erfolglos, so dass der Aufzug angehalten, der Redner vom Versammlungsleiter ausgeschlossen und von Einsatzkräften vorläufig festgenommen wurde.“ Daraufhin hätten Teilnehmer mehrere Polizisten angegriffen, die unter anderem dann Pfefferspray benutzt hätten.
Die Polizei hatte laut Angaben des Sprechers zunächst keine Kenntnis davon, ob auch Demonstranten verletzt wurden. Rund 3000 Menschen hätten an dem Aufzug teilgenommen. Auch Anhänger pro-palästinensischer Gruppen hätten sich unter die Demonstranten gemischt.
Die Polizei sprach am Sonntagvormittag zunächst von mehr als 3000 Teilnehmern. Die Veranstalter sprachen laut Angaben einer Sprecherin von schätzungsweise 5000 Menschen im Laufe des Gedenkens.

Gedenken an vor 105 Jahren ermordete Kommunistenführer
Bei der Liebknecht-Luxemburg-Demo gedachten am Sonntag wie jedes Jahr Mitte Januar tausende Menschen in Berlin der Ermordung der Kommunistenführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg vor 105 Jahren. Anfang Januar 1919 hatte ein Revolutionsausschuss unter Liebknecht, Mitbegründer der Kommunistischen Partei, die Regierung des Sozialdemokraten Friedrich Ebert für abgesetzt erklärt. Es gab Massendemonstrationen. Der Spartakusaufstand wurde niedergeschlagen.
Wenige Tage nach den blutigen Kämpfen wurden die untergetauchten Führer des Spartakusbunds, Luxemburg und Liebknecht, am 15. Januar 1919 von Mitgliedern einer Bürgerwehr festgenommen. Die beiden Köpfe der revolutionären Bewegung wurden verschleppt und verhört. Anschließend erschossen rechtsgerichtete Soldaten Liebknecht im Tiergarten. Luxemburg wurde ebenfalls nach dem Verhör in einem Auto erschossen. Ihre Leiche warfen die Soldaten in den Landwehrkanal, dort wurde sie erst Ende Mai 1919 gefunden.