Zentralrat der Juden fordert

Freie Universität soll Schläger rauswerfen!

Nach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität Berlin fordert der Zentralrat der Juden von der Hochschule harte Konsequenzen.

Teilen
Rauswurf gefordert: der Schriftzug der Freien Universität (FU) Berlin an einem Gebäudekomplex
Rauswurf gefordert: der Schriftzug der Freien Universität (FU) Berlin an einem GebäudekomplexChristoph Soeder/dpa

 „Wer einen jüdischen Kommilitonen krankenhausreif schlägt, weil er Jude ist, der hat an einer deutschen Universität nichts zu suchen“, betont Zentralratspräsident Josef Schuster am Dienstag in Berlin. „Eine Exmatrikulation des betreffenden Studenten ist alternativlos.“

Der 30-jährige jüdische Student Lahav Shapira, Bruder des Berliner Autors Shahak Shapira, war am Wochenende mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus gekommen (der KURIER berichtete). Ein 23-jähriger propalästinensischer Kommilitone soll ihn in Mitte geschlagen und mehrfach ins Gesicht getreten haben. Die Polizei hatte berichtet, dass beide zunächst in Streit gerieten, bevor der 23-Jährige den 30-Jährigen plötzlich geschlagen habe. Der mutmaßliche Täter floh zunächst, wurde dann aber von der Polizei ermittelt.

Die Freie Universität hatte sich bestürzt über den „mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff“ geäußert und angekündigt: „Wenn sich bestätigt, dass der Täter Student der Freien Universität Berlin ist, wird die Hochschule umgehend die möglichen juristischen Schritte im Rahmen des Hausrechts prüfen und gegebenenfalls ein Hausverbot durchsetzen.“

Zentralratspräsident: „Die Ausflüchte der Hochschulleitung müssen endlich ein Ende haben“

Zentralratspräsident Schuster: „Die FU Berlin hat die Verantwortung dafür, dass es in ihren Reihen keinen Platz für Extremismus und Antisemitismus gibt. Die Beschwichtigungstaktik und die Ausflüchte der Hochschulleitung müssen endlich ein Ende haben. Wenn der Kampf gegen Antisemitismus ernst genommen wird, müssen antisemitische Straftaten zur Exmatrikulation führen.“■