Er war der Kopf hinter dem Siebzigerjahre-Hit „Daddy Cool“: Der Musikproduzent Frank Farian ist im Alter von 82 Jahren in Miami gestorben. Das teilte seine Familie Ende Januar mit. Seine Tochter Nicole Reuther (43) sagte: „Er war kein Heiliger, und er wollte nie einer sein. Es war sogar wichtig für ihn, ein Mann mit Ecken und Kanten zu sein. Er war anders, als man ihn in der Öffentlichkeit wahrnahm.“
Fünf Tage vor seinem Tod habe Frank Farian zu ihr gesagt, wenn er wählen könnte, wie er sterben solle, würde er friedlich an einem Mischpult einschlafen und am nächsten Morgen gefunden werden. „Es war kein Mischpult in der Nähe, aber sein letzter Wunsch wurde ihm erfüllt“, sagte Reuther. „Als er gegangen ist, war sein Herz voll und seine Träume so groß wie immer.“ Durch die Trauerfeier führte der Moderator Fritz Egner. Unter den rund 120 Teilnehmern war neben Familienmitgliedern und ehemaligen Kollegen aus der Branche auch Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU).
Farian wurde als Franz Reuther am 18. Juli 1941 im rheinland-pfälzischen Kirn an der Nahe geboren. Sein Name stand für internationalen Erfolg im Musikgeschäft. Seit seinem traurigen Hit „Rocky“ (1976) trat er selbst kaum noch auf. Als Mann im Hintergrund, als Produzent begann sein Mega-Erfolg – etwa mit der Disco-Gruppe Boney M.
Milli Vanilli – der größte Skandal der Musikgeschichte
Mit Milli Vanilli folgte ein ähnliches Projekt – das jedoch zum größten Skandal im Musikbusiness wurde. Nach zahlreichen Auszeichnungen, unter anderem einem Grammy, wurde bekannt, dass das Duo nie selbst gesungen, sondern nur die Lippen zu den Stimmen professioneller Sänger bewegt hatte. Der Fall gilt bis heute als einer der größten Betrugsskandale der Musikgeschichte und war Grundlage für den Film „Girl You Know It’s True“, in dem Matthias Schweighöfer (42) den jungen Frank Farian spielte. Er erschien Ende Dezember 2023, rund einen Monat vor Farians Tod. ■