Ende Februar wurde die 65-Jährige gefasst, nachdem sie 30 Jahre in Freiheit gelebt hatte. Seitdem sitzt frühere RAF-Terroristin Daniela Klette im niedersächsischen Vechta in Haft. Sie musste in der Justizvollzugsanstalt in Isolationshaft. Dagegen wehrte sie sich nun erfolgreich. Denn die JVA hat die Haftbedingungen für Klette gelockert. Unter anderem hat die Anstaltsleitung nach Informationen des Spiegel die Isolation für die 65-jährige Frau aufgehoben.
Laut einem Bericht der „Bild“ ließ sie bereits vor einem Monat über ihren Anwalt mitteilen, dass sie die Haft-Umstände nicht akzeptieren wolle. Sie werde „von den anderen Häftlingen abgeschirmt“, zudem werde ihre Zelle rund um die Uhr per Video überwacht, sagte ihr Rechtsanwalt Lukas Theune dem Berliner „Tagesspiegel“. Man wolle nun juristisch gegen die Haft-Bedingungen vorgehen, heißt es weiter. Das hatte nun Erfolg.
Weil Klette zudem nicht mehr als suizidgefährdet gilt, wird ihre Zelle nicht mehr rund um die Uhr per Video überwacht, schreibt der Spiegel weiter. Sie darf nun auch einen Kugelschreiber haben. Der wurde ihr bislang verwehrt, weil sie sich damit nach Einschätzung der Anstaltsleitung hätte verletzen können. Klettes Rechtsanwalt Lukas Theune bestätigte die Hafterleichterungen. Klette habe Kontakt zu anderen inhaftierten Frauen. „In ihrem neuen Haftraum hat sie auch kein Lochblech mehr vor dem Fenster, das ihr das Tageslicht nahm“, so Theune zum Spiegel.
Daniela Klette jammerte über Haftbedingungen

Während Daniela Klette in Haft sitzt, wird nach ihren mutmaßlichen RAF-Kollegen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69) weiterhin gefahndet. Gegen sie und die seit mehr als 30 Jahren Gesuchten ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden wegen einer Serie von Raubüberfällen auf Supermärkte und Geldtransporter. Bei der Festnahme im Februar entdeckten die Ermittler in Klettes Berliner Wohnung 1,2 Kilogramm Gold und 189.000 Euro in Bargeldbündeln sowie Waffen.
Waffe in einem Holzschrank mit doppeltem Boden
Neben einer P7-Pistole von Heckler & Koch stammt nach Spiegel-Recherchen eine weitere Handfeuerwaffe aus einem 1984 von der RAF verübten Überfall auf ein Waffengeschäft im pfälzischen Maxdorf. Es handelt sich um eine Walther P5, Kaliber 9mm Para. Die Waffe befand sich zusammen mit zwei befüllten Magazinen in einem Holzschrank mit doppeltem Boden.
Die Bundesanwaltschaft erhofft sich durch Klettes Festnahme Hinweise auf noch ungeklärte Morde der dritten RAF-Generation. ■