Der KURIER hatte ein Plauderstündchen mit dem Weltstar. Aus einem kleinen Studio in Irland lächelt Chris de Burgh in die Kamera, während er über eines seiner neuesten Projekte spricht: „Robin Hood – Das Musical“, das Bühnenstück, das jetzt in Berlin zu sehen ist!
Chris de Burgh, zu seinen größten Erfolgen zählen die Lieder „The Lady in Red“, „Don’t Pay the Ferryman“, „Where Peaceful Waters Flow“, „Missing You“ und „High on Emotion“. Im Zoom-Call zeigt der Weltstar eine unerwartete Szene aus seinem Garten – eine Katze, die dort herumstreift. Mit der Zoom-Kamera versucht er, dem Tier zu folgen. „Schauen Sie, ist die Katze nicht süß?“, fragt er. „Aber woher kommt sie, ich habe keine Katze“, stellt de Burgh lachend fest, bevor er sich dem Interview zuwendet.
50 Jahre Musikerfolg für den irischen Weltstar Chris de Burgh
„Dieses Jahr feiere ich 50 Jahre in der Musikindustrie“, sagt er stolz. „Ich möchte alles tun, was ich kann, um so viel wie möglich auf dieses Musical aufmerksam zu machen.“ Mehr als drei Jahre hat er sich mit der Musik des Musicals von Robin Hood auseinandergesetzt. „Dieses Musical war eine große Herausforderung für mich“, erzählt de Burgh. „Jeder Song muss die Geschichte vorantreiben. Also hatten wir viele, viele Treffen, wir sprachen über die Geschichte und versuchten, sie in Musik zu porträtieren.“ Um mit dem Co-Komponisten Dennis Martin zusammenzuarbeiten, reiste de Burgh oft nach Fulda, „einem wundervollen Städtchen in der Mitte von Deutschland, in dem ich schon mehrere Konzerte gegeben habe“. Auch Dennis Martin besuchte de Burgh oft in Irland.
Sie wurden gute Freunde. Acht neue Songs komponierte de Burgh eigens für dieses Musical. Zusätzlich wurde sein Welt-Hit „Don’t Pay the Ferryman“ in einer deutschsprachigen Version zur packenden Hymne von Robin und seinen Mitstreitern. „Aber woher kommt meine Inspiration?“, wiederholt er eine Frage nachdenklich. „Lieder sind wie Samen, die mit dem Wind kommen und in die Seele fallen“, philosophiert de Burgh. „Es geht nur darum, die Samen zu pflanzen.“ Chris de Burgh erzählt in seinen Liedern meist Geschichten und Sagen und Märchen, so sind auch die Lieder für „Robin Hood“ ganz im De-Burgh-Stil.
Sind Robin Hood und Chris de Burgh verwandt?
Die Musik für „Robin Hood“ zu komponieren, fühlte sich für de Burgh auch wie etwas sehr Persönliches an. „Ich bin in einem irischen Schloss aufgewachsen“, erzählt er. „Irgendwo weit weg könnte ich auch mit Robin Hood verwandt sein“, sagt er. Denn das Schloss gehörte der Familie von de Burghs Mutter. „Einer meiner Vorfahren war der Earl of Kent Hubert de Burgh, im 12. Jahrhundert der mächtigste Mann in Diensten von König Richard Löwenherz, aus dessen Epoche die Legende von Robin Hood stammt.“ Als er also vor mehreren Jahren gefragt wurde, ob er die „Robin Hood“-Aufgabe übernimmt, war er beeindruckt, dass die Produzenten sich so gut über ihn und seinen Hintergrund informiert hatten: „Sie haben mich wirklich ausgesucht.“
Nach dreieinhalb Jahren intensiver Entwicklung und Gestaltung ist das Musical bereit, das Publikum zu begeistern. „Gänsehaut, Tränen, Wut … In dieses Musical sind viele Emotionen vertreten“, meint de Burgh. „Es ist eine emotionale Reise, die süchtig machen kann.“ Die Idee von Robin Hood, dem legendären König der Diebe, fasziniere die Menschen schon seit langem, meint De Burgh. „Ob Robin Hood tatsächlich existiert hat, weiß niemand“, fügt er hinzu. „Aber die Idee, von den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben, spricht viele an.“

Diese Botschaft will Chris de Burgh durch das Musical vermitteln
Robin Hood wurde ja über die Jahre sehr unterschiedlich dargestellt, wie wird er in diesem Musical sein?„ Die Handlung des Musicals beginnt mit einem jungen Robin, der widerwillig die Tochter des Sheriffs heiraten soll“, erklärt de Burgh. „Robin hat kein Interesse an der Hochzeit und ist bei der Hochzeit sehr betrunken“, erklärt de Burgh. „Die Leute denken, er sei unfreundlich. Aber die Dinge werden sich ändern.“ Eine der faszinierendsten Aspekte des Musicals sei die Entwicklung von Marian, Robins Ehefrau, die zu einer starken und unterstützenden Figur wird. „Marian hilft Robin, das Leiden der armen Menschen zu verstehen“, betont de Burgh. „Und dann, später, wird Robin zum Helden.“ So wird aus ihm der Volksheld, der das Geld den Reichen stiehlt und unter den Armen verteilt, erklärt de Burgh.
Chris de Burgh liebt Berlin – vielleicht sehen Sie ihn beim „Robin Hood“-Musical
De Burgh betont die Botschaft des Musicals: „Sei freundlich und hilfsbereit. Wir alle leben in einer komplizierten Welt. Das ist auch meine Philosophie. Sei nett zu den Menschen um dich herum. Es ist eine Kombination aus Anerkennung und Liebe.“ Das Musical-Epos unter der Regie von Matthias Davids und mit den virtuosen Choreografien von Kim Duddy verspricht also mitten ins Herz zu treffen – nicht zuletzt dank der Musik von Chris de Burgh und dem Komponisten Dennis Martin.
Weit über 200.000 Zuschauer haben seit der Weltpremiere das Musical schon gesehen. Nun ist der moderne „Robin Hood“ erstmals in Zürich, Frankfurt, Linz und Berlin zu erleben. Von Mittwoch, den 10. April bis zum 20. April können Sie es sich im Admiralspalast anschauen. Auch Chris de Burgh wird nach Berlin kommen, vielleicht sehen Sie ihn beim Musical. ■