Neue Probleme bei den Berliner Verkehrsbetrieben. Die BVG haben 70 ihrer Elektro-Busse aus dem Verkehr gezogen. Grund: Kleine Risse am Fahrzeugrahmen, die bei Routinekontrollen entdeckt wurden. Zuerst hatte die Zeitung „ND.Der Tag“ darüber berichtet, auch die B.Z. vermeldete den Fall.
Die Fahrzeuge warten nun auf dem Betriebshof an der Indira-Gandhi-Straße in Weißensee auf ihre Reparatur. Die übernimmt der niederländische Hersteller Ebusco, wie ein Sprecher der BVG sagte. Das Unternehmen stecke aber in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Ein BVG-Sprecher sagte der B.Z. zu den entdeckten Rissen: „Ein Sicherheitsrisiko gab und gibt es nicht. Nach heutigem Stand werden die Arbeiten voraussichtlich kurz nach Jahresbeginn starten und noch im ersten Quartal für alle Fahrzeuge abgeschlossen sein“.
Aktuell würden die Fachleute nicht davon ausgehen, dass es dadurch zu Einschränkungen für die Fahrgäste komme.
Bereits bei der ersten Sichtung gibt es Kritik an den Bussen
Die betroffenen Busse, die in China gebaut und im niederländischen Deurne endmontiert wurden, waren 2022/23 ausgeliefert worden. Sie galten wegen ihrer größeren Reichweite damals als Vorreiter. Bei der ersten Sichtung gab es allerdings schon Kritik: fehlender Unterbodenschutz, schlechte Schweißnähte, Rost, abgebrochene Gewindebohrer.
„Wir stehen in gutem Austausch mit dem Kunden und werden unseren Verpflichtungen im Rahmen der Garantie nachkommen“, sagte eine Ebusco-Sprecherin der B.Z. „Der entsprechende Plan wird aktuell zwischen uns und der BVG abgestimmt.“
BVG will bis 2027 zu einem Drittel elektrisch unterwegs sein
Die BVG will bis 2027 mit etwa einem Drittel der rund 1500 Fahrzeuge elektrisch unterwegs sein. Bis Anfang der 2030er-Jahre soll die gesamte Flotte emissionsfrei sein. Gemeint ist damit allerdings nicht 100 Prozent elektrisch, sondern auch alternative Antriebe wie mit Pommes-Öl.
Schon heute betreibt die BVG mit rund 277 E-Bussen eine der größten E-Flotten Deutschlands. Aktuell sind auch zwei neue Betriebshöfe für E-Busse in Bau.


