Berlin wird erneut von einer brutalen Attacke im öffentlichen Nahverkehr erschüttert. Mehr als ein Jahr nach einem blutigen Zwischenfall am U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee sucht die Berliner Polizei weiterhin nach einem Tatverdächtigen. Es war der 29. September 2023, kurz nach 13.30 Uhr, als sich die dramatische Szene auf dem Bahnsteig der U7 in Treptow-Köpenick abspielte: Ein Mann ohne Fahrschein sollte sich gegenüber vier Fahrkartenkontrolleuren ausweisen – doch stattdessen eskalierte die Situation.
Anstatt seinen Ausweis vorzuzeigen, entschied sich der Mann zur Flucht. Als einer der Kontrolleure, ein 42-jähriger Mann, versuchte, ihn aufzuhalten, reagierte der Verdächtige sofort mit brutaler Gewalt. Er schlug dem Sicherheitsmitarbeiter mit der Faust gegen die Brust, bevor er einem weiteren Kontrolleur, einem 30-Jährigen, mit einem Messer in den linken Oberarm stach. Während der erste Kontrolleur auf ärztliche Hilfe verzichtete, musste sein Kollege mit der Messerstichverletzung in ein Krankenhaus gebracht werden, wo er ambulant behandelt wurde.
Nun veröffentlicht die Polizei Berlin mehrere Fotos des gesuchten Mannes und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Die Ermittler hoffen auf Hinweise, die zur Identifizierung des Täters führen. Die Kriminalpolizei fragt: Wer kennt den abgebildeten Mann? Wer kann Angaben zu seiner Identität oder seinem Aufenthaltsort machen?

Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Übergriffen auf Berliner Bahnhöfen, die in den letzten Jahren für Schlagzeilen gesorgt haben. Immer wieder kommt es in den U- und S-Bahnstationen der Hauptstadt zu Gewaltakten. Besonders erschütternd war der Fall im Jahr 2016, als ein junger Mann auf dem U-Bahnhof Hermannstraße eine Frau ohne Vorwarnung eine Treppe hinuntertrat. Das Opfer stürzte mehrere Meter tief und erlitt schwere Verletzungen. Auch dieser Täter wurde nach einer Fahndung schließlich festgenommen.
Ein weiterer erschütternder Vorfall ereignete sich 2019 am U-Bahnhof Kottbusser Tor, als ein Fahrgast mit einem Messer angegriffen wurde, weil er sich schützend vor eine Frau stellte, die belästigt wurde. Der Angreifer floh, wurde jedoch dank einer großangelegten Fahndung gefasst.

Der jüngste Angriff am U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee zeigt erneut die Gefährlichkeit solcher Situationen für Kontrolleure und Passanten. Die Gewaltbereitschaft im Berliner Nahverkehr nimmt offenbar zu, und die Polizei steht vor der Herausforderung, den öffentlichen Raum sicherer zu machen. Bereits in der Vergangenheit hat die Berliner Polizei ihre Präsenz auf Bahnhöfen und in Zügen verstärkt, um Übergriffe einzudämmen. Doch trotz aller Bemühungen kommt es immer wieder zu brutalen Zwischenfällen.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) arbeiten eng mit der Polizei zusammen, um die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Seit einigen Jahren setzen sie verstärkt auf Videoüberwachung, um potenzielle Täter abzuschrecken und Straftaten schneller aufzuklären. Doch auch die Kontrolleure, die täglich für die Sicherheit der Fahrgäste sorgen, sind immer wieder selbst Ziel von Angriffen.
Mit der Veröffentlichung der Fotos des gesuchten Mannes hofft die Polizei nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Die Ermittler betonen, dass auch kleinste Hinweise entscheidend sein können, um den Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Wer den Mann auf den Bildern erkennt oder weiß, wo er sich aufhält, wird gebeten, sich an die Kriminalpolizei in Berlin-Lankwitz (Telefon: (030) 4664-473132) oder an jede andere Polizeidienststelle zu wenden. ■