Landratswahl in Dahme-Spreewald

Parteiloser Kandidat gewinnt, AfD-Kandidat fällt durch

Der parteilose Kandidat Sven Herzberger gewinnt bei der Stichwahl im Landkreis Dahme-Spreewald klar gegen Steffen Korté von der AfD.

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Sven Herzberger (parteilos), Bewerber zur Landratswahl im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald.
Sven Herzberger (parteilos), Bewerber zur Landratswahl im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald.Patrick Pleul/dpa

Bei der ersten Wahlrunde am 8. Oktober lag der Kandidat der AfD, der Bundestagsabgeordnete Steffen Korté noch knapp vor dem parteilosen Kandidaten Sven Herzberger. Die Stichwahl am Sonntagabend hat Herzberger, der Bürgermeister von Zeuthen, klar gewonnen.

Es geht um den Posten des Landrates im Kreis Dahme-Spreewald. Der Kreis liegt unmittelbar an der südöstlichen Berliner Stadtgrenze, wo der Flughafen Berlin-Brandenburg BER beginnt.

Bei der Auszählung fehlen noch acht von 256. Gebiete

Laut dem vorläufigen Wahlergebnis erhielt Herzberger 64,8 Prozent der Stimmen, sein Konkurrent von der AfD nur 35,2 Prozent. 

„Dass so viele Leute für ein weltoffenes und tolerantes Dahme-Spreewald gestimmt haben, das ist schon echt beeindruckend“, sagte Herzberger der Deutschen Presse-Agentur. Mit so einem klaren Sieg habe er nicht gerechnet. Als neuer Landrat werde er „nicht spalten, sondern zusammenführen“.

Herzberger wurde bei der Stichwahl von allen Parteien außer der AfD unterstützt. Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag mit rund 47,9 Prozent etwas unter der im ersten Wahlgang mit 50,8 Prozent.

Die Wahllokale waren bis 18.00 Uhr geöffnet. Rund 147 000 Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren waren zur Stimmabgabe aufgerufen.

Die Wahl findet bundesweit vor allem deshalb Beachtung, weil es um die Frage ging, ob die AfD zukünftig den Verwaltungschef im erfolgreichsten Landkreis Ostdeutschlands stellt – und damit den ersten Landrat im Land Brandenburg. Der Brandenburger Verfassungsschutz stuft den AfD-Landesverband seit 2020 als „rechtsextremistischen Verdachtsfall“ ein.

Bislang gewann die AfD auf kommunaler Ebene nur einen Landratsposten in Thüringen und einen Bürgermeisterposten in Sachsen-Anhalt.