Kleinmachnow hat ein Wildschwein-Problem! Die waldreiche Gemeinde neben Berlin wird inzwischen auch von zahlreichen Borstentieren bevölkert, die sich die dortigen Gärten und Straßen mehr und mehr zu eigen machen. Obwohl die Wildschweine jede Menge Schäden anrichten und auch für Angst und Schrecken sorgen, wird nicht viel dagegen unternommen. Jetzt protestieren die Bürger.
Kleinmachnow leidet unter Wildschwein-Plage
Wildschweine sorgen für mächtig Tumult! Die Allesfresser brechen auf Nahrungssuche gerne mal in Gärten ein, graben die Böden um und verwüsten die Beete. In Kleinmachnow, südlich von Berlin, ist eine regelrechte Wildschwein-Plage ausgebrochen. Zur Eindämmung fordern die Bewohner jetzt mehr Bemühungen der Gemeinde: Ein Zusammenschluss von Bürgern kritisiert, der Bürgermeister unternehme zu wenig! „Das Problem mit den Wildschweinen wird von Jahr zu Jahr drängender. Und wir haben das Gefühl, da tut sich nichts“, betont Thomas Roemert gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er ist in der Anti-Wildschwein-Initiative engagiert.
Die Gruppe hat sogar schon Unterschriften gesammelt, um sie an die Gemeindevertretung zu übergeben. Denn die Lage ist prekär! „Zwar sind Wildschweine keine Raubtiere wie beispielsweise Löwen, aber es sind Wildtiere, deren Verhalten oft nicht wirklich vorhersehbar ist“, heißt es in einem Beschwerdebrief an den Bürgermeister. Eine klare Spitze gegen die wilde Jagd diesen Sommer. Wir erinnern uns: Im Juli hatte die Suche nach einer vermeintlichen Löwin in Kleinmachnow international für Aufsehen gesorgt. Ein Video aus dem Ort hatte viele getäuscht. Doch nach einer über 30-stündigen Suchaktion konnte der Bürgermeister Entwarnung geben: Es handelte sich um ein Wildschwein!

Die einen füttern die Wildschweine, die anderen wollen sie abschießen
Die Wildschweine verstecken sich auch nicht mehr und scheinen sich im Ort richtig wohlzufühlen! „Die wohnen schon hier in Kleinmachnow“, sagt die Sprecherin Kleinmachnows, Martina Bellack, über die anpassungsfähigen Borstentiere. Aber wieso hat man es so weit kommen lassen? „Die Gemeinde tut das, was ihr möglich ist. Teilweise sind uns die Hände gebunden.“
Für einen Abschuss von Wildschweinen im Ort etwa sei „wegen der Risiken“ keine Genehmigung mehr zu bekommen. Gejagt werden können die Schweine also nicht. Vor Jahren sei unter Auflagen erlaubt worden, dass Jäger Wildschweine im Ort schießen. Im benachbarten Stahnsdorf sollte die Jagd mit Pfeil und Bogen die Zahl der Wildschweine eindämmen, doch das Pilotprojekt wurde 2020 gestoppt.
Die Sprecherin beklagt aber auch, dass einige Menschen in Kleinmachnow Futterstellen für die Wildtiere anlegen! Das hält die Paarhufer natürlich auch nicht fern. Insgesamt fasst die Sprecherin zusammen: Das Problem mit den Wildschweinen sei in der Gemeinde „tatsächlich gravierend“.

Bürger in Kleinmachnow haben Angst um ihre Kinder
Die Bürger sind sauer und verängstigt. Auch beim Bürgermeister Michael Grubert (SPD) haben sie sich schon beschwert und schrieben: „Die Lebensqualität in Kleinmachnow wird massiv eingeschränkt.“ Das Problem mit den Wildschwein-Rotten werde immer dramatischer. Sie wühlten inzwischen nicht nur nachts, sondern tagsüber in Mülltonnen und machten „auch einfach mal den Buddelkasten für Kinder auf dem Spielplatz“ unbrauchbar. Nicht mal mehr vor den Spielplätzen bleibt das Schwarzwild fern! Da sorgt man sich natürlich als Eltern. Immerhin sind Wildschweine mit ihren Hauern und ihrer Kraft nicht gerade ungefährlich und auch tendenziell unberechenbar.
Auch in einer Facebook-Gruppe berichten Bürger aus Kleinmachnow von ihren Begegnungen mit Wildschweinen und äußern die Sorge, dass es auch gefährlich werden könne. Auf einer Internetseite sind mehrere Videos zu sehen, auf denen Wildschweine grunzend durch eine Wohnsiedlung im Ort laufen und sich von bellenden Hunden nicht beeindrucken lassen. Ganz klar: Die Borstentiere fühlen sich längst in Kleinmachnow zu Hause.