Eine Entdeckung im Moor begeistert Naturschützer: Eine verschollen geglaubte Zwergspinne ist in einem Naturpark in Südbrandenburg wieder aufgetaucht. Die Sielmann-Stiftung sieht darin wichtige Hinweise auf den Zustand der Moore.
Naturschützer haben in einem Moorgebiet in der Lausitz eine stark gefährdete Spinnenart wiederentdeckt. Experten der Heinz-Sielmann-Stiftung fanden das Feder-Zwergstachelbein – so der Name der Mini-Spinne – in der Naturlandschaft Wanninchen, die südwestlich des Spreewalds bei Luckau liegt.
Spinne galt in Brandenburg als ausgestorben
Ihr Auftreten sei eine kleine Sensation, teilte die Naturschutz-Organisation am Donnerstag mit. In Brandenburg galt die nur rund zwei Millimeter lange Spinne laut Stiftung als ausgestorben. Sie wurde nahezu genau an der Stelle gefunden, wo sie vor fast 50 Jahren zuletzt gesehen worden war, hieß es. Der Fund mache Hoffnung, weil diese Spinnenart besondere Ansprüche an ihren Lebensraum etwa in Mooren und Feuchtwiesen habe.
Andere Entdeckungen machen den Naturschützern dagegen Sorgen. In den drei Moorgebieten in Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen wurden 2023 auch viele Spinnen- und Käferarten gefunden, die für Moore gar nicht typisch sind und die eher trockene Lebensräume brauchen, wie die Stiftung mitteilte. „Moore sind eigentlich Kühlschränke für die Landschaft. Wenn dort wärmeliebende Arten auftauchen, spricht das dafür, dass die Moore in einem allgemein schlechten Zustand sind. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass diese Flächen wieder vernässt werden“, so der Verantwortliche für ökologisches Monitoring bei der Heinz-Sielmann-Stiftung Jörg Müller.