Natursensation

Da bist du ja wieder – verschollene Spinne wieder aufgetaucht

Vor 50 Jahren wurde das Feder-Zwergstachelbein zuletzt in Brandenburg gesehen und galt als ausgestorben. 

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Eine kleine Spinne, ein Feder-Zwergstachelbein, aufgenommen in Italien. Nun tauchte die Spinne in Brandenburg wieder auf.
Eine kleine Spinne, ein Feder-Zwergstachelbein, aufgenommen in Italien. Nun tauchte die Spinne in Brandenburg wieder auf.Radek ·ich/www.sichr.net

Eine Entdeckung im Moor begeistert Naturschützer: Eine verschollen geglaubte Zwergspinne ist in einem Naturpark in Südbrandenburg wieder aufgetaucht. Die Sielmann-Stiftung sieht darin wichtige Hinweise auf den Zustand der Moore. 

Naturschützer haben in einem Moorgebiet in der Lausitz eine stark gefährdete Spinnenart wiederentdeckt. Experten der Heinz-Sielmann-Stiftung fanden das Feder-Zwergstachelbein – so der Name der Mini-Spinne – in der Naturlandschaft Wanninchen, die südwestlich des Spreewalds bei Luckau liegt.

Spinne galt in Brandenburg als ausgestorben

Ihr Auftreten sei eine kleine Sensation, teilte die Naturschutz-Organisation am Donnerstag mit. In Brandenburg galt die nur rund zwei Millimeter lange Spinne laut Stiftung als ausgestorben. Sie wurde nahezu genau an der Stelle gefunden, wo sie vor fast 50 Jahren zuletzt gesehen worden war, hieß es. Der Fund mache Hoffnung, weil diese Spinnenart besondere Ansprüche an ihren Lebensraum etwa in Mooren und Feuchtwiesen habe.

Andere Entdeckungen machen den Naturschützern dagegen Sorgen. In den drei Moorgebieten in Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen wurden 2023 auch viele Spinnen- und Käferarten gefunden, die für Moore gar nicht typisch sind und die eher trockene Lebensräume brauchen, wie die Stiftung mitteilte. „Moore sind eigentlich Kühlschränke für die Landschaft. Wenn dort wärmeliebende Arten auftauchen, spricht das dafür, dass die Moore in einem allgemein schlechten Zustand sind. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass diese Flächen wieder vernässt werden“, so der Verantwortliche für ökologisches Monitoring bei der Heinz-Sielmann-Stiftung Jörg Müller.

Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen im Kreis Dahme-Spreewald entstand auf ehemaligen Bergbauflächen. Laut Stiftung fehlte den Mooren durch den Kohleabbau lange Wasser, sodass die Böden geschädigt wurden und auch Arten ausstarben. Die Organisation setzt sich für die Erholung dieser Flächen ein und sichert sie für den Naturschutz. ■