Dieser Mord schockte vor 20 Jahren ganz Deutschland. Die Berlinerin Hatun Sürücü (✝︎23) starb durch die Hand ihres jüngsten Bruders, Drei Mal schoss er ihr an einer Berliner Bushaltestelle in den Kopf. Das Motiv: Sie wollte sich von ihrer Familie nicht vorschreiben lassen, wie sie zu leben habe, wollte sich den Traditionen nicht unterwerfen, sondern ihr Leben selbst bestimmen.
In der Türkei in eine Zwangsehe gepresst, verließ sie im Streit ihre Familie, kehrte nach Berlin zurück, brachte hier ihren Sohn Can zur Welt.
Durch ihren westlichen Lebensstil sah sich die Familie in ihrer Ehre verletzt. Das war ihr Todesurteil und ein Kind verlor seine Mutter. 20 Jahre später geht ihr Sohn Can Sürücü in einem YouTube-Video an die Öffentlichkeit, zeigt, wo er mit seiner Mutter in Berlin-Tempelhof gewohnt hat.
Can Sürücü: „Ich fühle mich traurig und freue mich gleichzeitig.“
Im Video steht Can in einem Park, in dem er einst spielte und mit seiner Mutter spazieren ging. Und langsam kommen bei dem jungen Mann die Erinnerungen an die Tage seiner Kindheit wieder. Steht an seinem alten Spielplatz: „Jedes Mal, wenn gutes Wetter war, dann war ich hier.“ Und erinnert sich an einen „Heldenmoment“ seiner Mutter, als sie ihm sein geklautes Skateboard wiederbrachte: „Ich fühle mich traurig und freue mich gleichzeitig“.
Dann steht er vor seiner alten Wohnung in der Bärensiedlung, erzählt von seiner„ alten Gegend“ und seine Stimme stockt dann und wann: „Es ist sehr schwierig für mich.“ Zeigt auf das Fenster seines alten Kinderzimmers, aus dem er zum letzten Mal seine Mutter sah.
An der Stelle, an der seine Mutter getötet wurde, steht ein Gedenkstein. Und Can ist glücklich, dass das Thema auch heute noch so viele Menschen berührt und interessiert. Die Kommentare unter dem bewegenden Video beweisen das: „Was für ein toller Mann du geworden bist! Deine Mama wäre so stolz auf dich! Danke für das Video und nur das Beste für dich!!“, schreibt ein User.

