Sie wollen endlich wieder Theater machen und Konzerte veranstalten – trotz Corona. Bundesweit drängen Kulturschaffende jetzt auf eine rasche Öffnung des Kulturbetriebes. Zusammen mit insgesamt 40 Organisationen, Sportverbänden und Medizinern legten sie jetzt eine Studie vor, um Bund und Länder dazu zu bewegen, eine schrittweise Zulassung von Zuschauern bei Veranstaltungen zu ermöglichen. Zu den Unterzeichnern des Papiers gehören auch Berliner Kultureinrichtungen.
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Etwa der Friedrichstadt-Palast, der seine Zwangspause genutzt hat, um das Haus zu sanieren. „Endlose Schließungen können keine politische Antwort auf Corona sein“, sagt Intendant Berndt Schmidt. Mit dem Konzept wolle man zeigen, dass „auch eine Pandemie Spielräume eröffnen kann“. Beim Friedrichstadt-Palast hofft man darauf, dass zu Ostern der Lockdown gelockert wird und das Haus wieder öffnen kann. Man freue sich auf das Konzert der Rocksängerin Suzi Quatro, das für den 17. Mai fest gebucht ist.

Bundesweit ruht der Kulturbetrieb nun seit fast einem Jahr – von einigen Ausnahmen im Sommer und Herbst 2020 abgesehen, als einzelne Konzerte oder Theateraufführungen stattfanden. In der von Virologen mit erarbeiteten Studie der Sport- und Kulturveranstalter geht man nun davon aus, dass in einem ersten Schritt zur Öffnung künftig 25 bis 30 Prozent der Zuschauer in Hallen oder Theatern an Veranstaltungen teilnehmen können. Bei Open-Air-Veranstaltungen soll ein Zuschaueranteil von 40 Prozent möglich sein - allerdings unter Einhaltung von Mindestabständen und Hygiene-Regeln, die durch eine Maskenpflicht in Sälen und Hallen verschärft wird.
Auch kleine Bühnen bereiten sich auf den Neubeginn vor
„Das Konzept ist eine Perspektive, über die die Politik diskutieren sollte“, sagt Brigitta Valentin, Sprecherin der Komödie am Kurfürstendamm. Das Theater gehört ebenfalls zu den Initiatoren der Studie, plant am 9. April die deutsche Premiere des Stücks „Vorhang auf für Cyrano“ und für Ende Mai ein Gastspiel der Entertainerin Gayle Tufts. Auch kleine Bühnen wie das Theater Adlershof arbeiten am Neustart: Konzerte und Lesungen soll es geben sowie Theaterstücke, die ab April in einem gemieteten Zirkuszelt gezeigt werden, wie Intendantin Kathrin Schülein mitteilt.

