Sensationserfolg

Wheel Divas im Gelbfieber: Berlins Team gewinnt erstmals Top-1-Etappe

Corinna Lechner schlägt bei der Tschechien-Rundfahrt die versammelte Elite und holt den ersten deutschen Saisonsieg in den Klasse-1-Rennen

Author - Matthias Fritzsche
Teilen
Corinna Lechner reckt die Siegerfaust. Die Fahrerin der Berliner Wheel Divas gewinnt die 1. Etappe der Gracia-Rundfahrt in Tschechien.
Corinna Lechner reckt die Siegerfaust. Die Fahrerin der Berliner Wheel Divas gewinnt die 1. Etappe der Gracia-Rundfahrt in Tschechien.Wheel Divas

Paukenschlag der Berliner Bundesliga-Frauen vom Rad-Team Wheel Divas. Corinna Lechner gewinnt die 1. Etappe der Gracia-Rundfahrt in Tschechien (insgesamt fünf Etappen). Es ist der erste UCI-Saisonsieg für eine Deutsche in diesem Jahr. Und für das Berliner Rad-Team eine Premiere.

So einen Erfolg haben die Wheel Divas noch nie eingefahren. Unterstützt von Lara Röhricht und Inka Tulowitzki trat Corinna Lechner im Finale der 104,2 Kilometer von Orlová nach Stramberk am Ende einer kurzen Steigung an und gewann vor der Belgierin Lore De Schepper vom Profiteam Development-Team AG Insurance – Soudal NXTG sowie der Slowenin Urska Pintar (Nationalteam).

Lara Röhricht, Paula Thieme, Corinna Lechner, Fenja Gerpott und Inka Tulowitzki stahlen dank des Gelben Trikots.
Lara Röhricht, Paula Thieme, Corinna Lechner, Fenja Gerpott und Inka Tulowitzki stahlen dank des Gelben Trikots.Foto: Wheel Divas

Organisatoren hatten das Berliner Team der Wheel Divas nicht auf der Rechnung

Gerechnet hatte damit auch niemand. Den Organisatoren bei der 36. Auflage der Internationalen UCI-Traditionstour in Tschechien fehlte ein Wheel-Divas-Aufkleber für das Gelbe Trikot der Siegerin. So winkte Corinna glücklich mit einem riesigen weißen Rechteck auf dem Trikot vom Siegerpodest. Erst später wurde sie dann professionell ausgerüstet.

Der Erfolg verbereitet sich wie ein Lauffeuer. Glückwünsche von vielen anderen deutschen Teams und sogar aus England ließen die sozialen Medien brummen. Und die Mädels vor Stolz platzen.

„Beim ersten Start 2018 fuhren wir noch gegen den Besenwagen, jetzt reden wir über Taktik, wie wir als Underdog den Profis von den Nationalteams Paroli bieten können“, beschreibt Teamchef Hans-Günter Päske die Entwicklung. Und die ist noch lange nicht beendet sein. Der Etappenerfolg in Tschechien ist die Bestätigung und Ansporn zugleich. „Jeder Sieg pusht uns zu den nächsten Zielen“, sagt Päske und hebt aus dem prallen Rennprogramm die Bundesliga als Kerngeschäft sowie die Oderrundfahrt im Sommer als Heimspiel-Rennen hervor.

Für eine kleine Feier war natürlich auch noch Zeit. Aber eben nur klein. Die erste große gelbe Sause kommt sowie es Sport und Erfolge zulassen.

An der Rundfahrt nehmen 136 Frauen in 23 Profi- und Nationalmannschaften teil. Nur wenige Vereinsmannschaften schaffen den Zugang. Insgesamt geht es in fünf Etappen und vier Tagen über knapp 400 km. Das Starterfeld ist gesät von hochkarätigen Fahrerinnen wie Urška Žigart (Slowenien)  Lotte Claes (Belgien), Urška Pintar (Slowenien) oder auch Mirre Knaven (Niederlande). ■