Der Blick von Brandenburg nach Gropiusstadt. Könnte hier auf dem Acker ein neuer Berliner Bezirk entstehen?
Der Blick von Brandenburg nach Gropiusstadt. Könnte hier auf dem Acker ein neuer Berliner Bezirk entstehen? Imago/Imagebroker

Berlin hat ein Platzproblem, das wird immer deutlicher. Immer mehr Menschen zieht es in die Hauptstadt. Doch Wohnungen, insbesondere bezahlbare, gibt es hier kaum noch. Hier wird ein bisschen verdichtet, dort ein bisschen aufgestockt, ab und an auch Ferienwohnungen zurück in den Mietmarkt überführt. Den Bedarf an Wohnungen deckt das aber lange nicht. Während der Senat an Lösungen feilt, kommt aus der Opposition ein skurriler Vorschlag: Berlin soll einen 13. Bezirk gründen – auf dem Brandenburger Acker.

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Um Berlin größer zu machen, soll Brandenburg schrumpfen

Die Vergrößerung Berlins steht im Positionspapier der Berliner CDU zum Thema Wohnen, das am 15. Oktober herausgegeben wurde. „Wenn wir größer bauen wollen, sind die Bestands-Bewohner nicht begeistert. Auf großen Freiflächen im neuen Bezirk sind wir frei im Planen“, erklärte CDU-Bauexperte Dirk Stettner gegenüber der „B.Z.“. Wo genau dieser ominöse Bezirk liegen solle, wusste Stettner selbst noch nicht. „Vielleicht im Norden zwischen Pankow, Buch, Bernau und Oranienburg. Vielleicht im Westen zwischen Spandau, Zehlendorf, Potsdam und Falkensee. Oder im Süden zwischen Lichtenrade, Rudow und Rangsdorf.“

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Sicher ist: Wenn Berlin sich vergrößern will, muss Brandenburg kleiner werden, das ist auch Stettner klar. Es müsse einen Staatsvertrag gegeben und letztendlich werde es um Geld gehen. 

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CDU: Neuer Bezirk soll bis zu 100.000 Einwohner haben

Stettner schwebt ein neuer, recht kleiner Bezirk mit 60.000 bis 100.000 Einwohnern vor, den man innerhalb von zehn Jahren mit vorgebauten Modulen hochziehen könnte. Zwischen den Wohnungen solle es auch Kulturangebote geben, damit Berlins 13. Bezirk keine „Schlafstadt“ werde. Angebunden sein soll der neue Bezirk über Zugänge zur S-Bahn und zu Schnellstraßen. 

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Ob ein solcher, unnatürlich gewachsener Randbezirk überhaupt als solcher wahrgenommen werden und nicht letztendlich als weiteres Dorf am Rande Berlins gelten würde, ist unklar. Sicher ist hingegen, dass man in Brandenburg nicht gerade begeistert von diesem Vorschlag ist. Daniel Keller, SPD-Fraktionschef im Brandenburger Landtag, bezeichnete den Vorschlag gegenüber mehreren Medien als „Karnevalswitz“, mit dem sich keine echten Probleme lösen lassen. 

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