Weil ein Investor schlampte
Kult-Sängerin Ulla Meinecke: Wohnung unter Wasser, Decke runtergekracht!
Bei Sängerin Ulla Meinecke liegen die Nerven blank. Über ihr wurde das Dach entfernt, seitdem regnet es rein und ihre Wohnung ist unbewohnbar.

Bei Ulla Meinecke hängt der Haussegen schief, im Wortsinn. In ihrer Wohnung ist die Decke runtergekommen. Aber das ist längst nicht ihr größter Ärger.
Die 69-jährige „Heute ziehst Du aus“-Sängerin Ulla Meinecke trägt eine Kapitänsmütze als Signal in bewegten Zeiten. „Kurs halten!“, schreibt die B.Z., die die Künstlerin in ihrer Chaos-Wohnung besucht. Doch es ist schwer, Kurs zu halten, wenn die Bauaufsicht erneut Meinesckes Wohnung für unbewohnbar erklärt.
„Ich bin so fertig mit den Nerven“, sagte die Künstlerin dem Blatt. Zwei Männer von der Bauaufsicht des Bezirksamtes machen Fotos mit ihren Handys und notieren die Schäden in ihrem Gebäude an der Kreuzbergstraße. Sie gehen durch eine Pfütze – mitten in einem Zimmer einer Nachbarin Meineckes!
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Die Wohnung der Sängerin selbst ist in einem bedenklichen Zustand, schreibt die B.Z. – ganze Backsteine sind von der Decke gesegelt. Die Experten handeln und stellen zusätzliche Stützen auf. Der Strom ist bereits abgeschaltet, und vorsichtshalber werden weitere Sicherungen entfernt.
Seit 40 Jahren wohnt Ulla Meinecke zur Miete in Berlin
Seit über 40 Jahren wohnt Ulla Meinecke zur Miete, in einem Haus gegenüber einer Tankstelle, wo sie ihre Songs und Bücher geschrieben hat. Doch dann kaufte ein Investor direkt über ihr die im Krieg zerstörte Dachetage, um schicke Penthouse-Wohnungen darauf zu errichten.
Nachdem das provisorische Dach entfernt wurde, regnete es hinein – Decken und Wände bis hinunter in den 2. Stock waren durchnässt und ganze Wohnungen ruiniert. Ulla Meinecke und ihre Nachbarin gingen vor Gericht und erwirkten eine einstweilige Verfügung, die mit 250.000 Euro Strafe bewehrt ist.
Das neue Protokoll der Bauaufsicht soll nun dafür sorgen, dass die Verfügung vom Amtsgericht Kreuzberg endlich umgesetzt wird, so die B.Z. Die Bauaufsicht habe den Dach-Bauherren aufgefordert, das Notdach müsse „jederzeit ausreichenden Schutz vor Witterungseinflüssen bieten“.
Was aktuell vor Ort passiert, berichtet Projektleiter Lavdrim Dzaferi (28): „Wir sind auf einem guten Weg, das vom Zweiten Weltkrieg zerstörte 4. OG wieder aufzubauen. Das Ingenieurbüro geht bei guten Witterungsverhältnissen von einer Fertigstellung des Rohbaus in diesem Jahr aus.“ Hoffentlich werden dann die unsäglichen Pfützen endlich verschwinden.
Ulla Meinecke hat eine provisorische Unterkunft bezogen
In der Zwischenzeit ist Ulla Meinecke von einer provisorischen Unterkunft zur nächsten gezogen. Endlich, im nunmehr achten Quartier, kann sie etwas länger bleiben, da sie 58 Quadratmeter gemietet hat. „Mir geht es psychisch nicht gut“, gesteht sie. „Was in meiner Wohnung noch drin ist, muss ich entrümpeln lassen. Es ist alles voller Schimmelsporen.“
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Doch wer für die Sanierung ihrer Mietwohnung aufkommt, ist komplett unklar. „Es konnte nicht nachgewiesen werden, wer verantwortlich für den verursachten Schaden ist“, zitiert die B.Z. den Bauleiter Dzaferi. Die Wohnungseigentümergemeinschaft setzt dem Bauherren des Penthouse-Dachs jedoch eine Frist von einem Jahr, um alles instand zu setzen und den zerstörerischen Hausschwamm aus den Wänden zu entfernen. Für Ulla Meinecke bedeutet dies nichts anderes, als dass ihr provisorisches Leben wohl noch ein Weilchen länger dauert.