Schutz vor Investoren

Bezirke ziehen erneut Vorkaufsrecht für Wohnungen

Zum Schutz der Mieter vor gierigen Investoren haben die Bezirke Neukölln und Friedrichshain Kreuzberg insgesamt 63 Wohnungen erworben.

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Florian Schmidt, der grüne Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, macht vom Vorkaufsrecht gerne Gebrauch.<br>
Florian Schmidt, der grüne Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, macht vom Vorkaufsrecht gerne Gebrauch.
Imago-Images/Kitty Kleist-Heinrich

Zwei Berliner Bezirke kaufen erneut Wohnungen auf, um Bewohner vor überhöhten Mieten zu bewahren. In Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln werde für mehrere Immobilien mit 63 Wohnungen ein Vorkaufsrecht ausgeübt, teilten beide Bezirke und die Senatsverwaltung für Wohnen am Mittwoch mit. In Friedrichshain-Kreuzberg handelt es sich demnach um 44 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten, in Neukölln um 19 Wohnungen und fünf Gewerbeeinheiten in einem Haus. Ein Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt.

Die Gebäude gehören zu einem weit größeren Portfolio, das der schwedische Konzern Heimstaden übernehmen will. Allerdings prüfen die Bezirke, ob sie auch bei Hunderten anderen Wohnungen dieser Bestände noch zum Zug kommen. In sogenannten Milieuschutzgebieten zum Erhalt der Sozialstruktur haben Bezirke Vorkaufsrecht, wenn ein Eigentümer Wohnhäuser veräußern und der potenzielle Käufer nicht bereit ist, sich zur Einhaltung bestimmter Sozialstandards zu verpflichten. Dann übernehmen kommunale Wohnungsgesellschaften oder neuerdings auch Genossenschaften die Gebäude.

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Der Ankauf ist eine von drei Säulen der rot-rot-grünen Wohnungspolitik in Berlin. Hinzu kommen Neubau und Mietenregulierung.