Lesbisches Wohnprojekt in Berlin

Nahe dem Alexanderplatz: Wohnhaus nur für Frauen, die Frauen lieben

Entstehen sollen neben mehr als 70 Mietwohnungen auch ein Kiez-Café, Beratungsräume, dazu Räumlichkeiten für Veranstaltungen.

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In Berlin-Mitte entstehen 72 Wohnungen für Frauen, die Frauen lieben.
In Berlin-Mitte entstehen 72 Wohnungen für Frauen, die Frauen lieben.Wohnungsbaugesellschaft Mitte

In unmittelbarer Nähe zum Rathaus Berlin-Mitte entsteht ein bemerkenswertes Bauprojekt: ein Wohnhaus, das ausschließlich für Frauen konzipiert ist, die sich zu Frauen hingezogen fühlen. Die Fertigstellung der 72 Einheiten ist für Oktober 2025 geplant.

„Auf einem Grundstück in bester Innenstadtlage, nur wenige Schritte vom Alexanderplatz entfernt, errichtet die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH zusammen mit der gemeinnützigen Kooperationspartnerin Rad und Tat gGmbH (RuT) einen Neubau zur Realisierung eines integrativen lesbischen Generationen-Wohnprojekts mit soziokulturellem Zentrumscharakter.“

Der Werbetext der Wohnungsbaugesellschaft Mitte in Berlin lässt keinen Zweifel aufkommen: Dieses Bauprojekt richtet sich ausschließlich an lesbische Frauen. Gebaut werden neben rund 70 Mietwohnungen auch ein Kiez-Café, Beratungsräume, dazu  Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Nachbarschaftstreffs. Es gehe um die Schaffung eines lebendigen und offenen Zentrums mitten in Berlin, heißt es.

Lesben und queere Frauen sollen hier „in einer diskriminierungsfreien und nachbarschaftlichen Umgebung ein gutes Leben führen und ihr Alter genießen können“.

Lesben und queere Frauen sollen in dem Haus ihr Alter genießen

Steffen Helbig, Geschäftsführer der WBM, frohlockt: „Mit großer Freude können wir nach einem intensiven Entwicklungsprozess an diesem zentralen Standort ein inklusives und generationsübergreifendes Wohnprojekt verwirklichen. Dies wird durch die behutsame Weiterentwicklung eines bestehenden Quartiers ermöglicht. Das Projekt ist ein herausragendes Beispiel für das Potenzial der Innenentwicklung, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit.“

Und auch Ephraim Gothe, der zuständige Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Facility Management, ist hin und weg: „Die Kooperation zwischen der WBM und RuT demonstriert eindrucksvoll die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und gemeinnützigen Institutionen bei der Verwirklichung innovativer und zukunftsweisender Wohnkonzepte. Wir sind stolz darauf, als Bezirk dieses Projekt unterstützen zu können und damit einen weiteren Beitrag zu einer inklusiven und lebenswerten Stadt zu leisten.“

Die künftigen Bewohnerinnen stehen offenbar fest. Sie hatten sich im Rahmen eines umfassenden Beteiligungsprozesses, der 2019 startete, der Nachbarschaft vorgestellt, Konzepte für die gemeinsame Nutzung im Freiraum entwickelt und Anregungen für mögliche ergänzende Mitnutzungen im Erdgeschoss aufgenommen, heißt es.

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Von den 72 Mietwohnungen in der Berolinastraße in Berlin-Mitte werden 61 barrierefrei sein, 35 sind gefördert. Die Architekten sind: Galandi Schirmer Architekten & Ingenieure GSAI.