Eine winzige Blüte ist nach einem Regenschauer in einem Tropfen gefangen, der sich auf einem Blatt abgesetzt hat.
Eine winzige Blüte ist nach einem Regenschauer in einem Tropfen gefangen, der sich auf einem Blatt abgesetzt hat. Frank Rumpenhorst/dpa

Deutschland bleibt tief gespalten! Katastrophen-Wetter in weiten Teilen des Landes, Sonnenschein-Hoch „Tina“ verkriecht sich in den letzten Winkel. Schuld an der Wetterlage: Ein Jetstream blockiert das Frühlingshoch! Die Prognose des Wetterexperten Dominik Jung von wetter.net: Bis Ende Mai bleibt es wechselhaft, nass und zeitweise kühl!

„Regen und kein Ende!“: Nur im Osten regiert Sonnen-Hoch „Tina“. Aber wie lange noch?

Wer diese Sätze in Berlin oder Brandenburg liest, versteht die Welt nicht mehr: „Regen und kein Ende!“, das prognostiziert Diplom-Meteorologe den meisten Menschen in Deutschland für die kommenden 14 Tage! Die einzige Ausnahme: der Osten. Zwischen Ostsee und südlich von Berlin regiert noch Sonnen-Hoch „Tina“. Doch wie lange noch?

30 Liter Regen binnen 24 Stunden, stellenweise sogar brachiale Niederschlagsmengen bis zu 350 Liter pro Quadratmeter! So sieht die verheerende Bilanz westlich und südlich von der Sonnenzone im Osten aus. Berlin und Brandenburg bis hin zur Ostsee profitieren massiv von Osteuropa-Hoch „Tina“ mit Höchsttemperaturen bis zu 24 Grad und Sonne satt. Fast schon Sommertage sind das! Doch überall sonst nur Wolken und Regen. Doch wie lange kann sich das Schmuddelwetter aus dem Westen vom Osten fernhalten?

Wetter-Trend: Auch im Osten bald Schluss mit eitel Sonnenschein

Auch für den Osten hat Wetterexperte Jung keine guten Nachrichten, im Gegenteil. „Der Mai wird uns ebenfalls kein Frühlingshoch mehr bringen. Es geht wechselhaft weiter. Auch im Osten ist spätestens nächste Woche Schluss mit eitel Sonnenschein, dann kommen auch dort Regenschauer und Gewitter an. An diesem Sonntag kommt es übrigens im Westen und Süden auch schon zu Gewittern und das teilweise recht stark.

Selbst Unwetter am Muttertag will Dominik Jung zumindest regional am Nachmittag nicht ausschließen. Schuld an all dem sei der Jetstream: „Das ist ein Starkwindband in 9 bis 11 Kilometer Höhe. Das liegt derzeit ortsfest immer an der gleichen Stelle über Europa und macht den Weg frei für kühle und feuchte Luftmassen nach Mitteleuropa und Deutschland.“ Der Jetstream, erklärt Jung, trennt die kalten Luftmassen von der Hitze über Südwesteuropa.

Wetterlage: Auch die Hitze bleibt wie festgenagelt im Süden: Fast 40 Grad, Stauseen ohne Wasser

Die Hitze: hängt auch an Ort und Stelle fest! „38,8 Grad wurden schon im April in Spanien gemessen. Das ist ein neuer Allzeit-Hitzerekord für ganz Europa.“ Noch nie sei es in Europa in einem April so warm gewesen. „Über 70.000 Menschen werden in Spanien derzeit per Lastwagen mit Trinkwasser versorgt, denn mit der Hitze kam die große Dürre.“ Brunnen und Stauseen seien vielerorts komplett ausgetrocknet. „Bei uns dagegen Regen in Hülle und Fülle, Hochwasser und volle Keller. Das Extremwetter über Europa wird immer heftiger. Der Klimawandel lässt grüßen“, hält der Diplom-Meteorologe fest.

Nur einen positiven Aspekt kann Dominik Jung dem Katastrophenwetter abgewinnen: Dürre, wie sie uns in den vergangenen Jahren heimgesucht hat, ist in diesen Tagen überhaupt kein Thema.

Wetter-Aussichten: So geht es in den kommenden Tagen weiter:

Freitag: 16 bis 21 Grad, immer wieder Regen, im Osten schön!

Samstag: 15 bis 21 Grad, im Norden und Osten recht nett, sonst nass mit Schauern!

Sonntag: 16 bis 22 Grad, Gewitter im Westen und Süden, sonst viel Sonnenschein und meist trocken

Montag: 15 bis 22 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, einzelne Schauer und Gewitter

Dienstag: 13 bis 17 Grad, durchwachsen, mal Sonnenschein, mal Wolken, einzelne Schauer

Mittwoch: 10 bis 15 Grad, recht frisch, viele Wolken und selten Sonnenschein

Christi Himmelfahrt: 11 bis 16 Grad, immer wieder dichte Wolken etwas Regen, bei Ausflügen am Feiertag einen Schirm mitnehmen!

Freitag: 12 bis 17 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, kurze Schauer