Superzelle wütet über Deutschland
Deutscher Wetterdienst warnt jetzt vor Überflutungen und Erdrutschen
Der Deutsche Wetterdienst rät vom Aufenthalt im Freien ab und empfiehlt, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Der Bahn- und Flugverkehr ist teilweise eingeschränkt.

Während in der Mitte und Süden Deutschlands am Abend bereits heftige Unwetter durchzogen, ist die Wetterlage im Norden zunächst noch entspannt.
Einem Experten des Seewetteramtes Hamburg zufolge sollten der extrem heftige, unwetterartige Starkregen und die Schwergewitter von etwa 21.00/22.00 Uhr an vor allem in und um Hamburg sowie in Richtung Landesgrenze zu Mecklenburg vorkommen.
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Dabei können zwischen 30 und 60 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, wie Meteorologe Christian Paulmann vom Seewetteramt Hamburg des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Donnerstagabend sagte. „Lokal sind in der Spitze aber auch bis zu 80 Liter möglich.“
Wetterdienst: Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen möglich
Dem DWD zufolge sind Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen möglich. Auch Erdrutsche können demnach auftreten. Der DWD riet zudem vom Aufenthalt im Freien ab und empfahl Türen und Fenster geschlossen zu halten.
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Der DWD rechnet am Donnerstagabend zunächst in Teilen Brandenburgs mit Schauern und Gewittern. Aktuell gehe man davon aus, dass ein starkes Niederschlagsgebiet im Bereich Fläming, Havelland, Prignitz hereinkommen werde, sagte ein DWD-Meteorologe.
DWD: „Berlin wird vielleicht erst einmal nur geschnitten“
Dann gebe es eine Nordost-Tendenz Richtung Kreis Oberhavel. Berlin werde vielleicht erst einmal nur geschnitten. „Aber es ist auf jeden Fall noch möglich, dass weitere Gewitter im Nachtverlauf von Westen herankommen“, sagte der Meteorologe.
Eine amtliche Gewitterwarnung hat der DWD bislang noch nicht für die Region herausgegeben. Es gebe auch noch Unsicherheiten in den Vorhersagen, sagte der Meteorologe.
Im DWD-Warnlagenbericht für Berlin und Brandenburg hieß es, dass ab dem späten Abend von Westen „Schauer und Gewitter, in der Nacht erhöhtes Unwetterpotential durch kräftigere Gewitter, regional Starkregen sowie lokal Hagel und Sturmböen“ erwartet würden.

Unwetter toben im Süden und Südwesten mit Hagel und Sturm
In der Mitte und im Süden sowie Südwesten Deutschlands hatte es am Abend bereits Unwetter mit Hagel, Sturm und heftigem Regen gegeben. So kam es bereits zu ersten Problemen bei Bus und Bahn. Auch Züge aus dem Norden enden der Deutschen Bahn zufolge deshalb zunächst in Hannover. Reisenden mit Fahrtziel Bayern wurden Verbindungen über Berlin/Erfurt empfohlen. Die Zugbindung ist den Angaben zufolge aufgehoben.
Bei einem Gewitter im oberbayerischen Valley sind am Donnerstag golfballgroße Hagelkörner niedergegangen. Von Schäden war bei der Polizei zunächst nichts bekannt. Auch andernorts gewitterte es am Donnerstagabend über Bayern. Der Deutsche Wetterdienst hatte Starkregen, Hagel und Sturmböen angekündigt - und Hagelkörner mit einem Durchmesser bis fünf Zentimeter.
Überflutete Straßen, umgestürzte Verkehrsschilder und Bäume, abgedeckte Dächer gab es unter anderem in Königstein im Taunus. Ein dpa-Reporter berichtete, einzelne Straßen stünden unter Wasser. Dunkler Himmel und regelrechte Regenwände waren auch auf mehreren Webcams der Taunus-Orte zu erkennen. Wenige Minuten später verdunkelte sich auch in Frankfurt der Himmel, Donner war zu hören und heftiger Regen prasselte über der Mainmetropole nieder.

Mehrere Bahnstrecken gesperrt, Züge und Flüge fallen aus
Laut der Deutschen Bahn sind folgende Strecken am Donnerstagabend gesperrt: Hannover - Berlin, Siegen - Letmathe, Fulda - Kassel - Göttingen, Frankfurt (Main) - Mainz - Wiesbaden. Derzeit sei hier kein Zugverkehr möglich, teilt die Bahn mit. Es komme zu Ausfällen.
Reisenden zwischen Hamburg/Hannover und Nürnberg/München wurden Verbindungen über Berlin und Erfurt empfohlen. Reisende zwischen Hamburg/Hannover und Frankfurt sollten Zugverbindungen über Köln nutzen, röt die Bahn.
Am Flughafen Düsseldorf wurde nach Auskunft einer Sprecherin am frühen Abend der Flugbetrieb kurzzeitig eingeschränkt und die Abfertigung der Flugzeuge unterbrochen. Das sei das übliche Vorgehen etwa bei Gewittern, erläuterte sie. Mehrere Flüge seien von Airlines annulliert worden.
Wetteraussichten: Schwere Gewitter, Starkregen, Sturmböen und Hagel
Für die Nacht zu Freitag warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vom Süden bis nach Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg vor schweren Gewittern. Es könne lokal bis zu 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in kurzer Zeit geben. Zu dem Starkregen seien schwere Sturmböen bis 100 Stundenkilometer sowie „großer Hagel bis 5 cm Korngröße“ möglich. Das teilte der DWD am Donnerstagabend mit.
Eine Steigerung von extremen Orkanböen um 140 Stundenkilometer sowie sehr großer Hagel bis sieben Zentimetern sei „nicht gänzlich ausgeschlossen“. Insgesamt sei aber mit einer nachlassenden Gewitteraktivität im Laufe der Nacht zu rechnen, so der DWD.
Auch am Freitag drohen Schauer, Starkregen und Gewitter
Von Nordrhein-Westfalen über Niedersachsen bis nach Mecklenburg hinein gebe es zudem schauerartige Regenfälle. Bis in den Freitag hinein kann es demnach dort über mehrere Stunden heftigen Starkregen bis 40 Liter pro Quadratmeter geben.
Am Freitag rechnet der Deutsche Wetterdienst von Vorpommern bis nach Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie weiter östlich zunächst gebietsweise mit schauerartigem Regen, vereinzelt auch Gewitter. Lokal eng begrenzt sei nochmal Starkregen möglich.