Verkehr
Zu viel versprochen: Bislang gibt es in Berlin nur einen einzigen Parkplatz für E-Scooter
Ein Spitzengespräch im Senat hatte hohe Erwartungen geweckt. Elf Monate später fällt die Bilanz mager aus.

Autos? Nein danke! Sperren sorgen dafür, dass hier kein Wagen mehr abgestellt werden kann. Ein Verkehrszeichen informiert darüber, wer hier nun stattdessen parken darf. Es zeigt einen Tretroller mit einem Elektrostecker. In der Kreuzberger Bergmannstraße ist Berlins erster und bislang einziger Parkplatz für E-Scooter eingerichtet worden. Nun sollen weitere Stellflächen dieser Art geschaffen werden. Doch es gehe viel zu langsam voran, bemängelt Roland Stimpel vom Fachverband Fußverkehr Deutschland (FUSS). „Berlin kann sich seine ehrgeizigen Pläne zur Fußverkehrs-Förderung an den Hut stecken, wenn es weiterhin die Gehwege dem Kommerz zum Fraß vorwirft.“
„Die E-Roller-Flut steigt wieder, das Gehen in der Innenstadt wird erneut schwieriger“, stellt Stimpel fest. Dabei hatte ein Spitzentreffen im Senat vor elf Monaten große Erwartungen geweckt. Der Eindruck entstand, dass die Bezirke bereits im Frühjahr 2020 genug Stellplätze zur Verfügung stellen. Doch die Bilanz fällt mager aus.
Friedrichshain-Kreuzberg machte im Juni in der Bergmannstraße den Anfang. „Ein zweiter solcher Stellplatz ist im Umfeld des Boxhagener Platzes geplant“, hieß es im Bezirksamt. Im Laufe des Jahres sollen 20 weitere Parkplätze umgestaltet werden.
In Mitte sollen solche Parkmöglichkeiten zunächst an zehn Stellen geschaffen werden: am Potsdamer und Leipziger Platz, in der Friedrich-, Georgen-, Behren-, Zimmer-, Rathaus- und Oranienburger Straße, im Weinbergsweg und am Gendarmenmarkt. „Mit der Freigabe nach Aufstellung der Schilder ist voraussichtlich im August zu rechnen,“ hieß es.
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Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf geht es im August los. „Wenn wir gut sind, schaffen wir in diesem Jahr rund 50 Stellflächen“, sagt Stadtrat Oliver Schruoffeneger. Mit den Vermietern habe der Bezirk zirka 200 Hotspots ermittelt.

„Unsere Bilanz fällt sehr nüchtern aus“, sagt Jashar Seyfi, Geschäftsführer bei Lime in Deutschland. In der Bergmannstraße zeigt sich aber, dass ein offizieller Stellplatz keine Garantie dafür ist, dass elektrische Tretroller auch tatsächlich dort geparkt werden. Am Montagmorgen stand direkt nebenan ein E-Scooter auf dem Gehweg.
Die Vermieter seien in der Pflicht, sagt Schruoffeneger. „Sonst funktioniert es nicht. Sie müssen in die Nutzerverträge aufnehmen, dass Parken auf dem Gehweg verboten ist.“ Jashar Seyfi entgegnet: „Das Parken auf den Gehwegen zu verbieten oder technisch zu blockieren, kann erst umgesetzt werden, wenn es eine ausreichende Anzahl von Stellflächen für E-Scooter gibt.“