Verkehrsschock auf der Schönhauser Allee: DIESE Pläne machen das Chaos perfekt
Ab Mitte 2023 soll die Schönhauser Allee umgebaut werden – für Autofahrer und Nutzer der Straßenbahnen dürfte das zur absoluten Staufalle führen.

Wer auf der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg unterwegs ist, braucht traditionell starke Nerven. Doch jetzt kommt alles noch viel schlimmer – zumindest für Autofahrer. Denn die neusten Umbaupläne dürften das Chaos perfekt machen.
Lesen Sie auch: Staus, Baustellen, Klima-Kleber! Hier stockt der Verkehr in Berlin am Dienstag >>
Wie die Berliner Zeitung berichtet, soll in diesem Sommer die Schönhauser Allee fahrradfreundlicher gemacht werden – ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer. Laut Bauvorhaben soll es um das 720 Meter lange Teilstück der Schönhauser Allee, das am Knotenpunkt Stargarder/Gleimstraße beginnt und in Höhe der Topsstraße kurz vor der Kreuzung mit der Danziger und der Eberswalder Straße endet, gehen. Dort soll der jeweils rechte Fahrbahnstreifen, auf dem heute noch geparkt wird, in einen geschützten Radfahrstreifen umgewandelt werden.
Lesen Sie auch: Nächster Verkehrs-Schock in Köpenick: Vollsperrung dauert satte zwei Monate lang >>
Rund 150 Parkplätze fallen allein damit weg. Auch, dass Ladezonen in den Nebenstraßen eingerichtet werden sollen, wird die Parkplatzsituation weiter verschärfen.
Stau auf Schönhauser Allee programmiert
„Um regelwidriges Halten und Parken zu verhindern, wird der Radfahrstreifen durch Betonborde vom Autoverkehr getrennt“, teilte das landeseigene Unternehmen Infravelo laut Berliner Zeitung der Senatsverwaltung mit. Diese Trennbereiche sollen 50 Zentimeter breit sein. Für den Lieferverkehr sollen insgesamt elf Ladezonen eingerichtet werden.
Lesen Sie auch: Wetter immer irrer +++ Am Freitag knallt's +++ 28 Grad in einer Woche +++ >>
Was dann allerdings legal werden soll: Halten und Parken in der zweiten Reihe. Damit dürfte das Chaos auf der Schönhauser Allee für Autos, aber auch den Straßenbahnverkehr perfekt sein. Laut Berliner Fahrgastverband IGEB sei absehbar, dass auf der zeitweise einzigen verbleibenden Fahrspur die Straßenbahnen der Linie M1 zusammen mit den Kraftfahrzeugen im Stau stehen werden, wenn der rechte Fahrstreifen als Liefer- und Ladezone genutzt werden darf.

Profitieren dürften hingegen neben den Radfahrern auch die Fußgänger. „Nach vielen Jahren Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern wird jetzt endlich die Situation entschärft“, erklärt der Abgeordnete Andreas Otto (Grüne). „Der Gehweg kann sich endlich zu einem echten Boulevard entwickeln.“
Lesen Sie auch: Verkehrschaos in Köpenick: Vollsperrung der Oberspreestraße >>
Schönhauser Allee soll ab Mitte 2023 umgebaut werden
Denn die heutigen Radwege sollen den Gehwegbereichen zugeschlagen werden. Die Bürgersteige würden deutlich breiter werden – zum Teil bis zu acht Meter breit. „Zusätzliche Fahrradbügel, Sitzbänke und mehr Platz etwa für Außengastronomie sollen Komfort und Aufenthaltsqualität erhöhen“, erklärt der Senat laut Berliner Zeitung.
Und wann soll das Bauvorhaben starten? Dem Bericht zufolge ist der Start des Umbaus der Schönhauser Allee für Mitte 2023 geplant. „Nach derzeitigem Kenntnisstand ist von einer Fertigstellung und Inbetriebnahme der Radfahrstreifen Ende des dritten Quartals 2023 auszugehen“, teilte Staatssekretärin Silke Karcher (Grüne). Das wäre dann im September.