Autos fahren in den Tunnel unter der Schlange in Wilmersdorf.
Autos fahren in den Tunnel unter der Schlange in Wilmersdorf. Schoening/imago

Keine Durchfahrt mehr durch die „Schlange“: Der Autotunnel durch das gewaltige Wohngebäude Schlangenbader Straße (Wilmersdorf) wird am Donnerstag, 9 Uhr, aus Sicherheitsgründen für den Verkehr gesperrt. Das teilte die Senatsverkehrsverwaltung mit. Auf das Haus selbst hat die Sperrung keine Auswirkungen.

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Ein Tunnelsicherheitsbeauftragter habe bei einer Untersuchung festgestellt, dass die Entlüftungsanlagen im Fall eines Feuers versagen könnten. Auch die Notrufanlagen hätten technische Mängel.

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Feuerwehr hatte Mängel zuerst bemerkt, sagt der für den Tunnel verantwortliche Senat

Die Senatsverwaltung hatte die  Sicherheitsprüfung im Oktober 2022 in Auftrag gegeben, nachdem bei einer Übung der  Feuerwehr im Tunnel entsprechende Mängelmeldungen dokumentiert und ausgewertet worden waren.

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Berlin ist für das Bauwerk, das vor gut 40 Jahren eröffnet worden war, verantwortlich: Als Autobahn A 104 zwischen dem Stadtring und Breitenbachplatz/Schildhornstraße errichtet, ist sie zwischen Anschluss Mecklenburgische Straße bis zur Schildhornstraße  inzwischen eine Stadtstraße.

Umleitungen um den Tunnel Schlangenbader Straße herum

Der Verkehr wird jetzt umgeleitet, Hinweisschilder werden aufgestellt und Ampeln umgeschaltet. Die Verwaltung verspricht, gegebenenfalls die Verkehrslenkung noch anzupassen. 

Die Brücken über den Breitenbachplatz sollen verschwinden (Archivbild).
Die Brücken über den Breitenbachplatz sollen verschwinden (Archivbild). Schoening/imago

Die Zukunft des Tunnels ist insgesamt ungewiss. Es gibt einen weiten Konsens, dass die an ihn angebundenen massiven Brücken über den Breitenbachplatz verschwinden sollen. Offen ist, ob der Tunnel dann auch aufgegeben wird oder die Zu- und Abfahrten an der Lentzeallee erhalten bleiben.

Die Verkehrsverwaltung von Bettina Jarasch (Grüne) habe daher kurzfristig eine entsprechende Beschlussvorlage für den Senat erarbeitet, stimme sie mit der Bauverwaltung von Andreas Geisel (SPD) ab. In der Vorlage seien die weiteren Schritte zum geplanten Abriss der laut Senat nicht sanierungsfähigen Brücken am Breitenbachplatz dargestellt, außerdem die finanziellen Konsequenzen einer Instandsetzung, eines Umbaus beziehungsweise einer dauerhaften Schließung der Tunnelanlage.