Neue Radschnellstrecke von Hönow nach Spandau: Wann sie kommen soll, wo sie entlang führt, was das für Autofahrer bedeutet
Mit dem Rad so schnell durch die Stadt wie mit dem Auto. Das ist das Ziel der geplanten Radschnellstrecken in Berlin. Die Pläne für die längste wurden nun vorgestellt.

Können Sie sich vorstellen, mit dem Fahrrad im Turbo-Gang von Hönow im Osten Berlins bis nach Spandau im Nordwesten zu gelangen? Nein? Dieser Traum soll aber bald Wirklichkeit werden! Bis 2030 soll eine Rad-Schnellstrecke entstehen, die beide Punkte verbindet, 38 Kilometer durch die Stadt führt. Ab 2026 soll sie gebaut werden, einzelne Etappen könnten auch schon vor 2030 eröffnet werden. Das teilte die landeseigene Radplanungsgesellschaft Infravelo am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit.
Rad-Schnellstrecke: 6700 Autofahrer sollen täglich aufs Rad umsteigen
Die Strecke besteht aus einer „Ost-Route“ mit 23 Kilometern (Hönow bis S-Bahnhof Tiergarten) und aus einer „West-Route“ (S-Bahnhof Tiergarten bis Spandau) mit rund 15 Kilometern. Fahrräder sollen auf ihnen so schnell ans Ziel kommen wie Autos.
Rund 6700 Autofahrer sollen täglich zum Umstieg aufs Rad bewegt, knapp 1000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr eingespart werden. Etwa 2,5 Stunden soll die Fahrzeit von einem Ende zum anderen betragen. Die Gesamtkosten für die beiden Routen-Teile werden mit rund 58 Millionen Euro veranschlagt. Das Planfeststellungsverfahren für die West-Route Ende 2023 und für die Ost-Route Anfang 2024 beginnen.
Neue Rad-Schnellstrecke durch Berlin: Das bedeutet sie für die Autofahrer
Die Strecke führt unter anderem über die Frankfurter Allee, die Straße des 17. Juni und die Heerstraße. Für die Umsetzung soll die Zahl der Autofahrspuren zwischen S-Bahnhof Tiergarten und Brandenburger Tor von sechs auf vier reduziert werden. Die Parkplätze dort sollen in Radwege umgebaut werden. Auch auf der Heerstraße soll die Fahrspurenzahl streckenweise verringert werden.
Bis 2030 sollen in Berlin Radschnellverbindungen mit einer Gesamtlänge von rund 100 Kilometer entstehen, so steht es im Mobilitätsgesetz. Die Planung an der „Ost-West-Route“ sei zwar bislang am weitesten vorangeschritten, es könne aber sein, dass andere der geplanten Routen schon vorher eröffnet werden. Die Schnellfahrstrecke am Spandauer Damm wird nicht weiter geplant, da sie nur in Teilen machbar ist.