Fahrräder wieder günstiger

Preisnachlässe bis 20 Prozent: Rabattschlacht um das billigste Fahrrad

Pünktlich zu Beginn der Fahrradsaison sinken die Preise. Der KURIER kennt die Gründe für die Rabattschlacht um das günstigste Fahrrad.

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Momentan gibt es auf Fahrräder Preisnachlässe bis 20 Prozent.
Momentan gibt es auf Fahrräder Preisnachlässe bis 20 Prozent.Jochen Tack/imago

Derzeit tobt in Berlin eine Rabattschlacht um das günstigste Fahrrad. Bei einigen Fahrradhändlern gibt es echte Schnäppchen. Einige Filialisten bieten derzeit Rennräder, E-Bikes, Mountainbikes, Lastenräder, City- oder Trekkingräder mit Rabatten von bis zu 20 Prozent an.

Die Branche erwartet allerdings keinen flächendeckenden Preisverfall bei Fahrrädern, schreibt die Berliner Morgenpost. Die Angebote großer Händler könnten auf ihren hohen Lagerbeständen und dem späten Saisonstart nach einem kalten April beruhen, erklärte Hans-Peter Obermark vom Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ) auf  Morgenpost-Anfrage.

Der Fahrradhandel hat während der Corona-Pandemie einen enormen Aufschwung erlebt und neue Rekordumsätze erzielt. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben viele Menschen dazu veranlasst, sich ein neues Fahrrad zuzulegen. Die gesteigerte Nachfrage hatte die Branche zwischenzeitlich vor große Probleme gestellt: Es konnten nicht genügend Teile produziert werden, und Kunden mussten lange auf ihre Bestellungen warten. Doch diese Probleme scheinen nun gelöst zu sein.

Rabattschlacht: Lieferengpässe im Fahrradhandel nun Vergangenheit

Laut Obermark vom Handelsverband VDZ sind die Lieferengpässe im Fahrradhandel nun Vergangenheit. Obwohl viele Kunden lange auf ihre Bestellungen warten mussten, wurden mittlerweile alle Fahrräder ausgeliefert, so die Morgenpost. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen hat der Fahrradhandel die Pandemie nicht nur gut überstanden, sondern auch einen zusätzlichen Aufschwung erlebt.

Bereits vor der Pandemie befand sich der Fahrradhandel auf der Erfolgsspur, wie Obermark betonte. Die Branche verzeichnete über Jahre hinweg Umsatzsteigerungen. Dieser positive Trend wird auch vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) bestätigt. Mittlerweile sind 82,8 Millionen Fahrräder und E-Bikes auf deutschen Straßen unterwegs, was 6,9 Millionen mehr sind als im Jahr 2019.

Besteht nun die Gefahr einer Marktsättigung? Obermark zeigt sich im Morgenpost-Bericht optimistisch und betont, dass Fahrradfahren keine vorübergehende Modeerscheinung ist, sondern ein Umdenken in Teilen der Bevölkerung darstellt. Viele Menschen entscheiden sich aus gesundheitlichen Gründen für das Radfahren, möchten umweltbewusster unterwegs sein, und es gibt auch immer mehr Radwege.

Viele Radfahrer steigen auf E-Bikes um

Zudem gibt es eine wachsende Anzahl von Radfahrern, die längere Strecken zurücklegen. Mit der zunehmenden Anzahl an Fahrradkilometern werde voraussichtlich auch der Bedarf an Verschleißteilen und Reparaturdienstleistungen steigen.

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Darüber hinaus steigen viele Radfahrer auf E-Bikes um, was dem Handel zugutekommt. Laut Obermark liegen die Durchschnittspreise von E-Bikes bei rund 3750 Euro, während „normale“ Fahrräder durchschnittlich 714 Euro kosten. Obermark erwartet, dass der Anteil der E-Bike-Verkäufe weiter steigen wird. Derzeit liegt er noch knapp unter 50 Prozent, aber dieser Anteil dürfte weiter zunehmen, da für diese Entwicklung kein Ende in Sicht ist.