Hass, Rache, Vandalismus: Darum brennen hier zwei Luxus-Autos
Fürchterlicher Rauchgestank ließ Anwohner erwachen. Er quoll aus einem brennenden Auto, das am Straßenrand geparkt worden war. Was war hier geschehen?

Meterhohe Flammen. Temperaturen um die 800 Grad Celsius. In der Saalestraße in Neukölln bot sich in der Früh ein gespenstisches Bild.
Fürchterlicher Rauchgestank ließ Anwohner erwachen. Er quoll aus einem brennenden Auto, das am Straßenrand geparkt worden war. Die Flammen und die Hitze zerstörten den BMW und beschädigten einen davor geparkten Mercedes-Benz. Es war gegen 3.50 Uhr, als ein Passant das Feuer bemerkte. Er sah, dass die Flammen aus dem Motorraum schlugen.
Der Zeuge rief die Feuerwehr. Die Beamten löschten den Brand. Die Ermittlungen zur Brandursache führen nun die Spezialisten eines Brandkommissariats. Sie gehen davon aus, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden ist. Ob der Täter dabei Grillanzünder verwendet hat, ist bisher nicht bekannt. Auch das werden wir prüfen, sagte ein Beamter am Vormittag.

Im vergangenen Jahr brannten 596 Fahrzeuge
In der Hauptstadt werden nachts immer wieder Fahrzeuge durch Feuer beschädigt oder zerstört. Im vergangenen Jahr brannten nach Angaben der Polizei 596 Fahrzeuge wegen Brandstiftung. Davon wurden 358 direkt angezündet. Weitere 238 wurden demnach von übergreifenden Flammen beschädigt oder zerstört.
Genaue Hintergründe zu den Brandstiftungen und Brandanschlägen nannte die Polizei nicht. In der Vergangenheit ging sie etwa von Vandalismus, pyromanischen Tendenzen der Täter, gezielten Racheaktionen im privaten Umfeld, Versicherungsbetrug oder sogenannten Verdeckungsbränden aus. In einem solchen Fall soll mit einem Feuer eine andere Straftat verdeckt werden. Brandstiftung gilt als ein typisches Männerdelikt. Nur drei bis fünf Prozent der Täter sind Frauen. Frust, Eifersucht oder psychische Probleme sind Hauptgründe, Feuer zu legen.
Die meisten gefassten Brandstifter sind 19 bis 30 Jahre alt. Feuerteufel suchen nicht die Tatgelegenheiten. Sie nutzen, die Gelegenheit, wenn sie sich bietet. Das könnte im aktuellen Fall Hass auf Autos oder purer Neid gewesen sein. „Wir sind optimistisch, den Brandstifter zu kriegen“, sagen Ermittler.