Der Kaiserdamm ist seit Ende April gesperrt.  Die  Fahrbahn war auf Höhe des Sophie-Charlotte-Platzes abgesackt.
Der Kaiserdamm ist seit Ende April gesperrt. Die Fahrbahn war auf Höhe des Sophie-Charlotte-Platzes abgesackt. Stefan Zeitz/imago

Der Kaiserdamm am Sophie-Charlotte-Platz bleibt für mindestens sechs Monate gesperrt, da umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Andere Bauprojekte im Umfeld werden währenddessen gestoppt.

Die Bauarbeiten am Kaiserdamm beinhalten die anspruchsvolle Restaurierung des beschädigten Kanals, da die Unterführung stark beschädigt und teilweise eingestürzt ist. Die Düker, die eine Art Unterführung für Abwasser- oder Trinkwasserleitungen sind, müssen ebenfalls repariert werden.

Diese unterirdischen Strukturen stammen noch aus der Kaiserzeit. Auf Fotos der Berliner Wasserbetriebe, die in der RBB-„Abendschau“ gezeigt wurden, sind Risse in der Kanalisation zu sehen, die zu den Schäden am Kanal geführt haben. Bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen können, müssen allerdings die Düker freigelegt werden. Dafür werden alternative Abwasserrohre über der Straße verlegt.

Die Berliner Wasserbetriebe schätzen, dass etwa drei Wochen für den Bau der sogenannten Hamburger Heber benötigt werden. Diese provisorische Abwasserleitung muss geplant und an die umliegenden Kanäle angeschlossen werden. Die Wasserbetriebe prüfen außerdem noch fünf weitere Düker, die zur gleichen Zeit gebaut wurden und möglicherweise Altersschwächen aufweisen könnten, so die RBB-„Abendschau“.

Alle Bauarbeiten auf den potenziellen Umleitungsstrecken am Kaiserdamm verzögern sich

Da sich alle Düker mitten auf dem Kaiserdamm befinden, könnten weitere Sperrungen an anderen Stellen notwendig werden. Gleichzeitig werden Gas- und Wasserleitungen verlegt, und in Absprache mit der Verkehrsverwaltung wird ein Umleitungsplan erarbeitet. Es ist jedoch bereits absehbar, dass sich alle Bauarbeiten auf den potenziellen Umleitungsstrecken verzögern können.

Dies betrifft unter anderem die Verlängerung des Radwegs auf der Kant- und Neuen Kantstraße, die Errichtung eines temporären Radwegs am Spandauer Damm sowie den Umbau der Kreuzungsbereiche Kant-/Leibnizstraße und Bismarckstraße/Wilmersdorfer Straße. Die genauen Auswirkungen auf das Nebenstraßennetz können erst nach Vorliegen des Umleitungskonzepts festgestellt werden, so das Bezirksamt.

Kaiserdamm-Fahrbahn war auf Höhe des Sophie-Charlotte-Platzes abgesackt

Sobald die Abwasserleitungen überirdisch umgeleitet wurden, folgt die Überprüfung der unterirdischen Leitungen in einem weiteren Schritt. Obwohl die Wasserbetriebe davon ausgehen, dass weder Abwasser- noch Trinkwasserleitungen innerhalb der Düker-Tunnel beschädigt sind, müssen die Rohre dennoch überprüft werden.

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Anschließend werde das „relativ komplexe Bauwerk“ komplett neu geplant, in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen in der Bauabteilung, erklärte Astrid Hackenesch-Rump von den Berliner Wasserbetrieben dem RBB. Diese Tatsache trägt zur Dauer des gesamten Projekts bei. Den Wasserbetrieben ist bewusst, dass an einem stark frequentierten Verkehrsknotenpunkt gearbeitet wird, und sie arbeiten daher in Schichten, um die Sperrung so schnell wie möglich aufzuheben.

Der Kaiserdamm ist seit Ende April gesperrt. Die Fahrbahn war auf Höhe des Sophie-Charlotte-Platzes abgesackt.