Ab Montag wird die U6 auf dem Streckenabschnitt zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel nicht mehr fahren.
Ab Montag wird die U6 auf dem Streckenabschnitt zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel nicht mehr fahren. imago/Jürgen Ritter

Am Montag startet die erste Woche nach den Herbstferien für Tausende Pendler, Schüler und Studenten im nördlichen Berlin mit Verkehrschaos. Ursache ist jedoch weder eine von den üblichen Signal- oder Weichenstörungen. Diesmal geht es um eine der aufwändigsten Streckensanierungen der Nachkriegszeit. Die geplanten Arbeiten an U-Bahn-Linie U6 sind so umfangreich, dass zwischen den U-Bahnhöfen Alt-Tegel und Kurt-Schumacher-Platz, von Ur-Berlinern auch liebevoll Kutschi genannt, bis zum Frühjahr 2025 kein einziger Zug mehr fahren wird.

Vier U-Bahnhöfe werden saniert, Aufzüge eingebaut: Pendler müssen in den Schienenersatzverkehr umsteigen

Das bedeutet für alle, die nördlich des Kurt-Schumacher-Platzes unterwegs sind: Aussteigen und umsteigen in Busse des Schienenersatzverkehrs. Fünf U-Bahnhöfe werden von Montag an nicht mehr angefahren.

Die BVG beschreibt die Arbeiten an Brücken, Gleisen und Erdgrund als derart umfangreich, dass sie „fast einem Neubau entsprechen“. Unter anderem muss die marode U-Bahn-Brücke über der vierspurigen Seidelstraße komplett neu gebaut werden. Nicht nur die Strecke ist marode, sondern auch einige U-Bahnhöfe – die BVG nutzt die Gelegenheit, Aufzüge an den Stationen Borsigwerke und Holzhauser Straße einzubauen und sie so barrierefrei auszubauen. Zwei weitere U-Bahnhöfe müssen saniert werden.

Täglich 25.000 U-Bahn-Passagiere betroffen, Schienenersatzverkehr für U6 wird deutlich länger brauchen

Für BVG-Kunden bedeutet dies: Rund 300 Züge pro Tag fallen aus, 25.000 Nord-Berliner müssen auf SEV-Busse oder andere Verkehrsmittel umsteigen. Die BVG verspricht, dass die Ersatzbusse in hoher Taktdichte fahren. Statt sieben Minuten mit der U-Bahn wird die Fahrt zwischen Kutschi und Alt-Tegel dann aber bis zu 20 Minuten dauern.

Ausweichen können Pendler auch auf die S-Bahn-Linie S25, die zwischen dem Bahnhof Tegel und Friedrichstraße verkehrt – allerdings derzeit nur im 20-Minuten-Takt. An den betreffenden U-Bahn-Stationen will die BVG jedoch auch für ein verstärktes Angebot von Leihfahrrädern, E-Rollern und E-Scootern sorgen.