UPDATE! Schäden am Bahnhof-Tunnel: Hochhaus-Baugrube am Alex bringt U-Bahn aus dem Takt
Im Bahnhof wird jetzt nur noch eingleisig gefahren.

Am Alex geht es seit Monaten hoch hinaus. Mehrere Wolkenkratzer-Projekte sind angelaufen. Doch eines bringt jetzt die U-Bahn der BVG mächtig aus dem Takt.
Die Baugrube für den Covivio-Doppelturm ist der Grund. Ein 130-Meter-Hochhaus mit über 60.000 Quadratmetern auf 33 Etagen, das der Immobilienkonzern Covivio neben dem Park-Inn-Hotel errichten lassen will. Unmittelbar daneben befindet sich der U-Bahnhof der Linie U2.
Während der Buddelei wurde in dem Bahnhofsbereich ein Überwachungssystem installiert. Die Messungen sollen rechtzeitig warnen, falls etwas durch die benachbarten Bauarbeiten ins Wanken gerät.
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Da die Messung für das Gleis in Richtung Pankow sich nun einem Grenzwert nähert und Sicherheit oberste Priorität hat, lässt die BVG die U2 im Bereich des Alexanderplatzes bis auf Weiteres vorsichtshalber nur noch auf dem gegenüberliegenden Gleis (reguläre Fahrtrichtung: Ruhleben) fahren, teilt die BVG jetzt mit. In der Tunnel-Wand seien Risse aufgetaucht und der Tunnel hat sich leicht abgesetzt, bestätigte die BVG dem RBB.
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Bauarbeiten wurden eingestellt
Die Züge der U2 fahren zwischen den U-Bahnhöfen Pankow und Senefelderplatz regulär. Zwischen Senefelderplatz und Klosterstraße fährt ein Pendelzug eingleisig im 15-Minuten-Takt. Zwischen Klosterstraße und Potsdamer Platz fahren die Züge regulär auf beiden Gleisen. Schließlich bleibt es beim bereits bestehenden Pendelbetrieb zwischen Potsdamer Platz und Gleisdreieck. Am Gleisdreieck ist ein Umstieg in die aktuell eingerichtete U12 (Warschauer Straße -Ruhleben) möglich.
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Die Arbeiten auf der Baustelle des Hochhaus-Projekts ruhen derzeit, teilt die BVG weiter mit. Die Bauexperten der Verkehrsbetriebe und externe Gutachter wollen nun den Bereich des U2-Bahnhofs genau untersuchen. Erste Ergebnisse sollen in etwa zwei Wochen erwartet vorliegen.
Denn ob es einen Zusammenhang zwischen den Bauarbeiten und den Schäden am Tunnel gab, ist unklar. Ein BVG-Sprecher erklärte dem RBB am Montag, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt. „Wir fahren weiter durch den Tunnel, weil wir keine Einsturzgefahr sehen. Sonst würden wir das direkt stoppen.“
Es ist nicht das einzige ein Hochhaus-Projekt am Alex, das die U-Bahn aus dem Takt bringt. Wegen eines anderen Wolkenkratzers drohte es, Schwierigkeiten mit dem Tunnel für die Line U5 zu geben. Nach langem Hin und Her zwischen Investor und BVG kam es zu einer Einigung. Um Schäden abzuwenden, wird an dem Tunnel nun das Schutzmauerwerk erneuert, auf dem später das 130 Meter hohe Hochhaus errichtet werden soll.
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