Das Wut-Wort „Cancelled“. Manchmal ersetzt durch „Annulliert“ oder „Gestrichen“. In jedem Fall verlässt man  verärgert den Flughafen.
Das Wut-Wort „Cancelled“. Manchmal ersetzt durch „Annulliert“ oder „Gestrichen“. In jedem Fall verlässt man  verärgert den Flughafen. dpa/Frank Rumpenhorst

„Cancelled“. Das ist seit langem das Wut-Wort unzähliger Flugpassagiere: Flug abgesagt. Es folgten Umbuchungsärger oder der oft mühselige Versuch, sein Geld zurückzubekommen. Niedersachsen hat deshalb eine Bundesratsinitiative gestartet: Ein Flug soll erst mit dem Check-In bezahlt werden müssen.

Die Luftverkehrsindustrie lehnt die – auch von Verbraucherschützern verlangte – Abkehr von der Vorkasse ab. Der Branchenverband BDL verweist unter anderem auf  international übliche Abrechnungsverfahren. Mit dem vorab eingenommenen Geld erreichten die Fluggesellschaften größere Planungssicherheit und könnten die Flugzeuge optimal auslasten, was auch dem Klimaschutz diene. Die Kunden könnten zudem über Frühbucherrabatte profitieren.

„Flugausfälle, auf die Reisende keinerlei Einfluss haben, dürfen nicht zu einem zusätzlichen Aufwand für die Betroffenen führen. Die bisherige Situation begünstigt einseitig die Airlines“, sagte dagegen Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU).  „Keine Gesellschaft muss fürchten, dass Reisende nach einer frühen Buchung nicht am Flughafen erscheinen. Denn ein Vorkasseverbot verpflichtet die Reisenden natürlich trotzdem dazu, die gebuchten Tickets zu bezahlen.“