CDU: „Das ist der falsche Weg“

Berlin-Kreuzberg will DIESE wichtige Verkehrsstraße autofrei machen – Opposition schäumt!

Der Bezirk führt sein Vorhaben fort, Autos zu verbannen.

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Die Oranienstraße in Berlin-Kreuzberg
Die Oranienstraße in Berlin-Kreuzbergimago/Henning Angerer

Zu Stoßzeiten staut morgens und abends staut sich hier der Verkehr, doch bald sollen hier Kinder auf der Straße spielen, Fußgänger flanieren und nur noch Radler und Lieferanten durchkommen: Der Berliner Bezirk Friedrichshain- Kreuzberg will die Oranienstraße weitgehend autofrei machen und erntet mit diesen Plänen viel Protest. CDU und FDP im Abgeordnetenhaus warnten am Donnerstag davor, die Straße ab 2024 für den privaten Autoverkehr bis auf wenige Ausnahmen zu sperren.

„Die Oranienstraße ist eine wichtige Verbindungsstraße, die nicht zu ersetzen ist“, erklärte der FDP-Verkehrspolitiker Felix Reifschneider. „Die Straßen im Umfeld haben gerade zu Stoßzeiten keine freien Kapazitäten.“

FDP warnt vor Verkehrsverdrängung in anliegende Straßen, CDU sieht Mieter mit Auto benachteiligt

Auch der CDU-Verkehrsexperte Oliver Friederici betonte: „Das ist der falsche Weg.“ Durch die Entwidmung von Anwohner-Parkplätzen bestehe die Gefahr, dass Mieterinnen und Mieter verdrängt werden, die auf ihr Auto angewiesen sind. „Zudem bleiben die Grünen-Verkehrsplaner den Nachweis schuldig, warum die Straße gefährlicher sein soll als andere.“

Am Vortag hatte die Bezirksstadträtin für Verkehr, Annika Gerold (Grüne), die Umbaupläne mehreren Medien mitgeteilt. Demnach soll die Kreuzberger Oranienstraße, die mit ihren unzähligen Kneipen und Restaurants über Berlin hinaus bekannt ist, bis 2024 verkehrsberuhigt und zu einer Flaniermeile umgebaut werden.

Kreuzberg plant Ausnahmen für Busse, Anwohner und Lieferverkehr

Der „motorisierte Individualverkehr“ soll weitgehend verbannt werden, für Anwohner oder auch den Lieferverkehr sind Ausnahmen geplant. Busse und Radfahrer, die sich bisher mühsam durch den Autoverkehr quälen und Zweite-Reihe-Parkern ausweichen müssen, sollen die Straße ebenfalls weiter nutzen können - neben den Fußgängern natürlich.

In Berlin gibt es in einigen Bezirken unterschiedlichste Bestrebungen, Autos von Straßen oder aus ganzen Kiezen zu verbannen - oder Straßenzüge zumindest vom Durchgangsverkehr freizuhalten. Das soll der Umwelt, dem Lärmschutz und einer besseren Lebensqualität dienen.

Als Vorreiter bei dieser Verkehrswende, die auch vom Senat unterstützt und gewollt ist, sieht sich der von den Grünen dominierte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Ein bekanntes Beispiel ist auch die seit August 2020 in einem Abschnitt autofreie Friedrichstraße in Berlin-Mitte.