Mit einem Schnellkochtopf kann man auf Dauer richtig viel Energie sparen.
Mit einem Schnellkochtopf kann man auf Dauer richtig viel Energie sparen. IMAGO / nordpool/Zander

Hand aufs Herz: Haben Sie einen Schnellkochtopf, dann sind Sie vermutlich glühender Fan. Haben Sie keinen, macht ihnen die Kindheits-Erinnerung an eben jenen vermutlich noch immer Angst. Was es früher in fast jedem Haushalt gibt, ist mittlerweile selten geworden: der gute alte Schnellkochtopf. Dabei ist der ein echtes Energiespar-Wunder und könnte deshalb jetzt sein Comeback feiern. Und keine Angst: So angsteinflößend wie vor 30 Jahren sind die Hightech-Töpfe natürlich längst nicht mehr.

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Wie viel Energie spart man beim Kochen mit einem Schnellkochtopf?

Eins vorweg: ein Deckel auf dem Topf spart beim Kochen immer Energie. Sechs Prozent Ersparrnis macht schon ein normaler Deckel aus. Moderne Schnellkochtöpfe sind sogar reine Sparwunder wenn es um den Energieverbrauch in der Küche geht. „Sie reduzieren den Energieverbrauch auf etwa die Hälfte und können bis zu 70 Prozent der Zeit einsparen“, weiß Christian Kästl vom Tüv Süd.

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Warum spart ein Schnellkochtopf so viel Energie?

„Die Lebensmittel werden in Einsätze gelegt und der Topf mit nur wenig Wasser gefüllt. Sobald der Deckel geschlossen ist, kann keine Luft mehr entweichen. Die geringe Menge an Flüssigkeit wird schnell erhitzt und wenn sie verdunstet, steigt der Druck immer weiter an. Wasser siedet unter normalen Umständen bei 100 Grad Celsius. Wird der Luftdruck wie hier durch die hermetische Abriegelung erhöht, steigt die Siedetemperatur“, erklärt Experte Christian Kästl. Das lässt die Temperaturen auf bis zu 120 Grad steigen, klärt die Verbraucherzentrale Bayern auf. Und das wiederum verkürze die Kochzeit.

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Was bedeutet die Ersparnis in Euro?

Natürlich kann man das ganz genau nicht sagen, weil jeder Herd unterschiedlich viel Energie verbraucht. Ein älteres Modell mehr als ein neue Elektroherd und der wiederum mehr als ein Induktionsherd. Hier eine Beispielrechnung: Ein neuer Elektroherd verbraucht in einer halben Stunde etwa 0,5 kWh Strom. Das ergibt bei 40 Cent je kWh Kosten von 20 Cent je halbe Stunde. Kochen Sie jeden Tag eine halbe Stunde, ergibt das im Jahr Kosten von etwa 73 Euro. Spart man mit dem Schnellkochtopf also die Hälfte, zahlt man 36,50 Euro weniger im Jahr.

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Was kann man alles im Schnellkochtopf zubereiten?

Im Schnellkochtopf kann man Speisen direkt in Flüssigkeit zubereiten, etwa Suppen, Eintöpfe, Hülsenfrüchte, Gulasch oder Rouladen. Ernährungsexpertin Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale empfiehlt, genau auf die Bedienungsanleitung des Herstellers zu achten. Diese enthalte nicht nur Sicherheitshinweise, sondern informiere auch über die richtigen Garzeiten und Füllmengen für unterschiedliche Lebensmittel.

Es gibt aber auch Ausnahmen: Reis und Nudeln eignen sich nicht zur Zubereitung im Schnellkochtopf. Diese Lebensmittel werden unter Druck breiig, warnen die Verbraucherschützer.

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Ein Schnellkochtopf verbraucht gegenüber einem herkömmlichen Topf nur die Hälfte der Energie.
Ein Schnellkochtopf verbraucht gegenüber einem herkömmlichen Topf nur die Hälfte der Energie. Britta Pedersen/dpa

Sind Schnellkochtöpfe wirklich sicher?

Die Zeiten der zischenden Monster, deren Geräusche befürchten ließen, dass einem das Teil um die Ohren fliegt, seien vorbei, beruhigt der Tüv Süd. Moderne Produkte seien deutlich sicherer geworden.

Wer sich einen Topf zulegen möchte, sollte aber beim Kauf auf das GS-Zeichen achten und das blaue, achteckige Tüv-Siegel. Sie geben an, dass der Topf auf seine Sicherheit hin geprüft wurde. Ein Schnellkochtopf sei etwa dann sicher, wenn sich der Deckel nicht öffnen lässt, bevor der Druckausgleich stattgefunden hat. Die Dichtungsringe sollten etwa alle zwei Jahre ausgetauscht werden, empfiehlt der Tüv.

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Im Schnellkochtopf werden die Lebensmittel mit einem Einsatz über Dampf gegarrt.
Im Schnellkochtopf werden die Lebensmittel mit einem Einsatz über Dampf gegarrt. Tüv Süd

Muss es ein teurer Schnellkochtopf sein?

Die Produktspanne am Markt ist groß. Das Fassungsvermögen der Töpfe liegt zwischen zweieinhalb und zehn Litern; sechs Liter sind eine übliche Größe. Hochwertige Produkte sind aus Edelstahl gefertigt, verfügen über mehrere Garstufen und digitale Anzeigen oder eine computergesteuerte Rezeptauswahl. Entsprechend große Unterschiede gibt es beim Preis.

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Christian Kästl rät dazu, sich vor dem Kauf die eigenen Anforderungen genau zu überlegen: „Wer beispielsweise auf Programmierbarkeit oder verschiedene Garstufen verzichtet, kann viel Geld sparen. Heute gibt es gute, sichere Produkte für jeden Geldbeutel.“

Wichtiger Tipp: Einige Hersteller garantieren, Ersatzteile zehn Jahre oder sogar länger zu liefern. Dichtungsringe sollten übrigens circa alle zwei Jahre ausgetauscht werden; hier lohnt es sich also, auf die Kosten für diesen Verschleißartikel zu achten.